Wer darf sich in Europa über Grenzen hinweg frei bewegen? Wer wird bewegungsunfähig gemacht? Für wen gelten die Grenzen im Schengenbereich und für wen sind sie unsichtbar? Diese und weitere Fragen diskutieren wir in unserem Symposium am 11. Mai 2019 in der Johanneskirche in Witten. Wir möchten einen Raum schaffen, in dem sich Hauptamtliche, Ehrenamtliche, Aktivist*innen, Studierende, Menschen mit Fluchterfahrung und weitere Interessierte begegnen und gemeinsam über Möglichkeiten der innereuropäischen Bewegungsfreiheit
für Geflüchtete austauschen.
Die rechtliche Lage für geflüchtete Menschen wird in Europa immer prekärer. Verordnungen wie Dublin III illegalisieren die Mobilität von Geflüchteten zwischen EU-Staaten. Dies hat enorme Auswirkungen auf das Leben des/der Einzelnen. In dem Symposium möchten wir daher der rechtlichen Diskriminierung, der sogenannte Dublin-Geflüchtete ausgesetzt sind, auf den Grund gehen und gemeinsam über Alternativen zur innereuropäische Bewegungsfreiheit für Menschen mit Fluchterfahrung nachdenken. Dabei soll eine Sensibilität für die Lebenssituation von Menschen geschaffen werden, die von der Dublin-Verordnung betroffen sind. Nach einer Einführung zu Dublin III wird der aktuelle Stand der Diskussion zur Dublin-Verordnung im Europaparlament skizziert.
In dem sich anschließenden Podium diskutieren Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Betroffene gemeinsam darüber, wie Grenzregime entstehen (politisch, rechtlich und als soziale Konstruktionen) und wie diese Geflüchtete in ihrer Bewegungsfreiheit und ihrem Alltag einschränken. Nachmittags wollen wir uns in kreativen und partizipativen Workshops mit der Frage nach Möglichkeiten zur Unterstützung legaler Migrationswege und Alternativen zum aktuellen Rechtssystem auseinandersetzen. Zwischendurch wird es Zeit zur Vernetzung und zum Austausch geben.
PROGRAMM
09:30 Uhr: EINLASS
10:00 Uhr: BEGRÜSSUNG UND AUFTAKT
Golde Ebding, migration_miteinander e. V. | Input von Elly Schlein, Abgeordnete im Europäischen Parlament
10:45 Uhr: KAFFEEPAUSE
11:00 Uhr: PODIUMSDISKUSSION, MIT FILMVORFÜHRUNG ALS AUFTAKT Grenzen und Rechte. Dublin III in der Praxis Jana Häberlein, Universität Basel | Matthias Schmidt-Sembdner, Universität Göttingen |
Dalia Höhne, Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe | Amin Aslan, Aktivist aus Lüneburg | Lamine Sadio, Filmemacher und Aktivist aus Bologna | moderiert von Tinka Greve, migration_miteinander e.V.
12:30 Uhr: MITTAGSPAUSE
13:30 Uhr: 1. WORKSHOP-PHASE
- 01: Private Sponsorship of Refugees Program – Gegenwärtige Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen: Pia Winter, Universität Bonn
- 02: Sensibilisierung zur Situation im Mittelmeer über die persönliche Auseinandersetzung mit Berichten von Geretteten und Rettenden: Antonia Bretschkow und Johannes Remy, SOS Méditerranée
- 03: Wir wollten leben wie die Götter – Dialog über migrantisierte Erfahrungen mit (un)sichtbaren Grenzen: Mohammed Al Hayek, politische Bildungsarbeit
15:00 KAFFEEPAUSE
15:30 Uhr: 2. WORKSHOP-PHASE
- 04: Ideenwerkstatt: Legale Migrationswege praktisch darstellen: Golde Ebding, migration_miteinander e. V., Projektinitiatorin moveurope!
- 05: Racial Profiling: Nadine Segadlo und Patience Squire, Bridging Gaps e. V.
- 06: Drehkreuz Flughafen – was ist bei DublinÜberstellungen auf dem Luftweg zu beachten? Elena Vorlaender und Dalia Höhne, Referentinnen für Abschiebungsbeobachtung an Flughäfen NRW, Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
17:00 Uhr: AUSKLANG IM FOYER
Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird kein Eintritt erhoben. Solltest du besondere Bedürfnisse haben (Wunsch nach Gebärdensprache-Übersetzung, Kinderbetreuung etc.), bitten wir dich, dies bei der Anmeldung anzugeben. Der Ort ist barrierefrei zu erreichen.
- Anmeldungen bitte per Mail an: moveurope@migrationmiteinander.de
Gemeinsame Veranstaltung von migration_miteinander e. V. und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
Location
Contact
Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen
Email: post@rls-nrw.de
Phone: 0203 3177392