Das Schicksal von Roma und Sinti während des deutschen Faschismus ist vielen Menschen bis heute unbekannt. Die Stigmatisierung und fortgeführte Verfolgung der Roma und Sinti nach 1945 führte zu einem Schweigen über die Verbrechen der deutschen Faschisten oder zu einer Betrachtung ihrer Geschichten als Schicksale einer Opfergruppe „zweiten Ranges“.
Gemeinsam wollen wir über die am 16. Mai 1940 verhafteten Hamburger Sintifamilien und ihre Lebensgeschichten lernen. Nachdem ihre Kinder zuvor aus der Schule abgeholt und anschließend die Eltern verhaftet worden waren, wurden die Familien für vier Tage in einem Schuppen im Hamburger Hafen eingepfercht und am 20. Mai vom Hannoverschen Bahnhof aus nach Belzec deportiert. Für die Mehrzahl wurde es eine Reise in den Tod. 1943 folgten zwei weitere Deportationen, die direkt nach Auschwitz gingen.
Wir freuen uns, dass der Landesverein der Sinti uns am Wissen über die Deportationen und wie diese grauenhafte Erfahrung bis heute in den Familien wirkt, teilhaben lässt und wollen uns mit den Fragen beschäftigen, was wir aus der Vergangenheit für unseren Kampf für Gleichheit, Freiheit und Solidarität - und gegen Antiziganismus lernen können.
Die Veranstaltung ist Teil der Kooperation zwischen dem Jugend- und Stadtteilhaus Tesch und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg und findet im Rahmen der anstehenden Jugendgedenkstättenreise zu den vergessenen Mordlagern des Holocaust nach Bełżec, Sobibór und Majdanek statt.
Vorwissen oder die Mitfahrt an der Gedenkstättenreise sind jedoch keine Voraussetzung zur Teilnahme an der Veranstaltung, Alle sind willkommen!
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
- Es ist keine Anmeldung erforderlich!
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Contact
Andreas Merkens
Regional Office Director, Hamburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg
Email: andreas.merkens@rosalux.org
Phone: +49 40 28003709