Bauwerke und Denkmäler, Gedenkstätten und Straßennamen sind das materielle Gedächtnis unserer Stadt. Wie Zeitzeugen erzählen sie Geschichten, mit denen Menschen sich identifizieren oder die sie im Alltag mahnen. Ohne Denkmalschutz und einer kritischen Zivilgesellschaft würde Hamburg längst an Demenz leiden. Ohne sie wären hier schon mehr historische Bauten der Abrissbirne zum Opfer gefallen und weniger angemessene Erinnerungsorte entstanden.
Aber warum ist das eigentlich so? Welche Interessen stehen dem Erhalt des baukulturellen Erbes und dem Erinnern an Verbrechen und Kriege entgegen? Warum dürfen denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werden? Warum haben SPD und Grüne in der Bürgerschaft für eine Aufarbeitung des (post-)kolonialen Erbes unserer Stadt gestimmt, aber gegen die parlamentarische Aufarbeitung des NSU-Mordes an Süleyman Taşköprü in Hamburg? Welche Kontinuitäten gibt es, wie wird Geschichte gedeutet und warum ist es wichtig die Vergangenheit aufzuarbeiten und keinen Schlussstrich zu ziehen?
Diesen und anderen Fragen werden wir auf dem Grund gehen. Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen der Erinnerungskultur gehen wir raus und erkunden die Stadt. Wir besuchen gute Beispiele und aktuelle Streitfälle wie die Schiller-Oper, das Bismarck-Denkmal, die NS-Gedenkorte Hannoverscher Bahnhof und Stadthaus und Straßen und Plätze, die Verbrecher wie Hermann von Wissmann ehren oder an Opfer rassistischer Gewalt in der jüngeren Vergangenheit wie Semra Ertan erinnern sollen. Dabei kommen wir mit verschiedenen Akteur:innen ins Gespräch und lernen ihre Perspektiven kennen.
Seminarleitung: Marco Hosemann, freier Autor und Referent, linker Aktivist und Politiker im Themenfeld Stadt- und Baukultur
Teilnahmebeitrag: 150 € (Standard), 100 € (Ermäßigt), 180 € (Ermöglichend)
Es stehen drei Teilnahmebeträge zur Auswahl: Neben dem Standardbeitrag, ein ermäßigter Teilnahmebeitrag für Menschen mit geringeren finanziellen Spielräumen (ein Nachweis ist nicht erforderlich), zudem ein ermöglichender Teilnahmebeitrag. Die Anzahl der ermäßigten Teilnahmebeiträge ist begrenzt, je mehr Teilnehmende den ermöglichenden Beitrag zahlen, desto mehr ermäßigte Beiträge lassen sich realisieren.
Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg.
Das Seminar wird als gesetzlicher Bildungsurlaub angeboten.
Für die Teilnahme an dem Bildungsurlaub ist die Einsendung des ausgefüllten Anmeldeformulars erforderlich. Auf dem Postweg an: Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, Alstertor 20, 20095 Hamburg oder via Email an: anmeldung@rls-hamburg.de
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Location
Contact
Andreas Merkens
Regional Office Director, Hamburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg
Email: andreas.merkens@rosalux.org
Phone: +49 40 28003709