19 January 2023 Discussion/Lecture Shoppingmalls zu Sorgezentren!

Einstiegsprojekte in feministisches Vergesellschaften

Information

Event location

MOOS Space
Moosdorfstraße 7-9
12435 Berlin

Date

19.01.2023, 18:30 - 20:30 Hr

Themes

Gender Relations, Southern Cone, Feminism

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Shoppingmalls zu Sorgezentren!
«Fearless Cities 2022» – Internationales Munizipalismustreffen in Rosario, Argentinien Foto: Ciudad Futura

Das Leben ins Zentrum stellen! Diese Forderung feministischer Bewegungen ist so umfassend, wie die eskalierenden Krisen, denen sie begegnen müssen. Oft stehen wir deshalb etwas ratlos vor dieser großen Aufgabe. Munizipalistinnen in Lateinamerika und Europa arbeiten heute in ihren Städten bereits an ganz konkreten Einstiegsprojekten für eine Vergesellschaftung und Demokratisierung von Sorgeverhältnissen. Das Versprechen auf ein besseres Leben liegt nicht mehr irgendwo in der Zukunft, sondern muss sich auch im Heute beweisen. Aber wie genau lassen sich sowohl konkrete Verbesserungen im Alltag erreichen als auch eine grundlegende Gesellschaftsveränderung einleiten? Welche Widersprüche ergeben sich daraus und wie können wir diese bearbeiten?

Kommunale Sorgezentren spielen dabei an verschiedenen Orten eine wichige Rolle. Sie bieten zugängliche Angebote – wie Pflegedienste, Kinderbetreuung, Sozialberatungen und Workshops zu Sorgearbeit – und halten gleichzeitig Räume für Selbstorganisierung bereit. Damit zielen sie auch auf neue Sorge-Beziehungen und ein solidarisches Miteinander in den Nachbarschaften ab.

Gemeinsam mit Feministinnen aus Rosario (Argentinien), Santiago de Chile und Barcelona wollen wir diskutieren, wie diese Zentren aussehen, welche Utopien und auch Herausforderungen darin stecken und ob es so etwas auch in Berlin geben könnte. Immerhin sieht der aktuelle Koalitionsvertrag vor, Shoppingmalls mit wirtschaftlichen Problemen neu zu nutzen. Können diese wertvollen Räume in der Innenstadt so für die Bedarfe der Menschen zurückgewonnen und eine gemeinwohlorientierte Transformation anstoßen? Und was bringen uns dabei unsere internationalen Verbindungen der Städte und Kieze?

  • Caren Tepp ist langjährige Aktivistin der Bewegungspartei Ciudad Futura in Rosario, Argentinien, mit besonderem Schwerpunkt auf Organisierung in den sozial marginalisierten Außenvierteln. In diesem Zusammenhang lebte sie zwei Jahre lang in der informellen Siedlung Nuevo Alberdi, um diese von Immobilienspekulant*innen zu verteidigen. Heute arbeitet sie daran mit, die Siedlung mit der Beteiligung der Bewohner*innen formal an die Stadt anzuschließen. Seit 2015 ist sie Stadträtin in Rosario und war dort bis 2021 Präsidentin der Kommission für Feminismus und Queerpolitik.
  • Rosario Olivares Saavedra (Santiago de Chile) ist Expertin für intersektionale Geschlechterpolitiken und Dozentin für nicht-sexistische Bildung, lateinamerikanische Philosophie und Feminismus. Sie arbeitet als Bereichsleiterin für Geschlechtergleichheit, Queer und Inklusion im Rathaus von Santiago-Mitte unter der Bürgermeisterin Irací Hassler (Kommunistische Partei Chile). Sie war außerdem Aktivistin des Netzwerks Coordinadora feminista 8M (CF8M), das die feministischen Streiks in Chile vorangetrieben hat.
  • Laura Pérez Castaño (Barcelona en Comú) ist stellvertretende Bürgermeisterin von Barcelona und Stadträtin für soziale Rechte, globale Gerechtigkeit, Feminismus und LGBTI. In diesem Kontext hat sie verschiedene Initiativen gestartet, um neue Wege politischen Handelns zu gehen und transformative feministische Ansätze in allen politischen Bereichen zu implementieren.

Es wird eine Spanisch-Deutsch-Simultandolmetschung angeboten.

Location

Contact

Alex Wischnewski

Director of the Global Feminism Dialogue Programme, Rosa-Luxemburg-Stiftung