Der folgende Beitrag berichtet von einer fünftägigen Bildungsreise der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen, vom 29. September bis 4. Oktober 2019, mit 22 Teilnehmer*innen in den spanischen Teil des Baskenlandes. Die durchaus auch subjektiven Impressionen umfassen Beiträge einzelner Reiseteilnehmer*innen. Schwerpunkt der Reise war, das Konzept des «Munizipalismus» kennenzulernen, mit dem die baskische Linke seit 40 Jahren Erfahrungen sammelt. Hinter diesem Konzept steht die Idee, dass lokale Selbstverwaltung und Organisierung Voraussetzung für größere gesellschaftliche Veränderungen sind.
Im Zentrum der Reise standen Besuche lokaler sozialer Zentren, Genossenschaften, Frauenhäuser, einer Zeitung, Gespräche und Begegnungen mit Gewerkschaftern, linken Bürgermeister*innen und Stadträten*innen, Aktivistinnen des feministischen Streiks, Parteienvertreter*innen. Die Frage, wie Bürgerpartizipation, linke Kommunalpolitik und solidarische Ökonomie im Baskenland erfolgreich werden konnten, stand im Mittelpunkt, aber natürlich auch der Stand der baskischen Unabhängigkeitsbewegung heute.
Programm, Reiseleitung und Übersetzung lagen in den Händen des Politikwissenschaftlers Raul Zelik, der in Kooperation mit den Landesstiftungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung regelmäßig Reisen nach Katalonien und ins Baskenland realisiert («Reisend Lernen»). Er hat als ausgewiesener Kenner Spaniens und des Baskenlandes im November 2019 das Buch «Die Linke im Baskenland. Eine Einführung» veröffentlicht. Jedem*r, der*die mehr erfahren will, sei dieses sachkundige, aber kurzweilig geschriebene Buch empfohlen. Dem Autor ist ein zusammenfassender Überblick gelungen, der den Blick weitet und die größeren politischen Zusammenhänge im Baskenland verständlich macht.