Der deutsch-österreichische Gesellschaftstheoretiker und Sozialphilosoph Leo Kofler (1907-1995) war ein herausragender Vertreter des deutschen Nachkriegsmarxismus und steht für einen – so Oskar Negt – „unverstümmelten, lebendigen Marxismus“. Zeitlebens hat sich der an Max Adler und Georg Lukács geschulte „heimatlose Linke“ – gleichermaßen Vordenker wie Persona non grata der Neuen Linken – mit Themen der Geschichte und Gegenwart, der Philosophie- und Ideologiekritik, der Anthropologie und Ästhetik auseinandergesetzt und verstand seinen Marxismus dabei als eine Theorie mit praktischer Absicht. In seinem neuen Buch zieht der Autor und Kofler-Biograf Christoph Jünke nun eine vorläufige Bilanz seiner langjährigen Beschäftigung mit Koflers Leben und Werk. Er nähert sich der anhaltenden Aktualität des sozialistischen Humanisten, verdeutlicht die Konturen seiner Philosophie der Praxis und spannt dabei einen Bogen von der sozialistischen Klassik bis zum Postmodernismus. Und einmal mehr versteht sich der Band nicht nur als Einführung in das Denken Leo Koflers, sondern auch als Auseinandersetzung mit früheren wie heutigen Marxismus-Diskussionen.
<leo koflers="" philosophie="" praxis.="" eine="" einführung<="" der="" i=""></leo></leo></leo><//leo>Christoph Jünke: Leo Koflers Philosophie der Praxis. Eine Einführung, Hamburg: Laika-Verlag, März 2015, 232 Seiten Preis: 18,90 €, ISBN: 978-3-944233-33-8.
Christoph Jünke lebt in Bochum und arbeitet als Historiker an der Fern-Universität Hagen. Er ist Vorsitzender der Leo Kofler-Gesellschaft, Mitglied des Gesprächskreises Geschichte der RLS sowie Autor sowie Herausgeber diverser Bücher. Bei Laika erschienen 2014 seine Streifzüge durch das rote 20.Jahrhundert.