Die historische Aufarbeitung der Verfolgung Homosexueller durch die Nationalsozialisten blieb lange Zeit sehr lückenhaft – wegen des Mangels an Dokumenten, wegen gesellschaftlicher Tabus und wegen fehlender Auskunftsbereitschaft der betroffenen Familien. Von daher gesehen ist es ein Glücksfall, dass nun ein Dokumentarfilm zu dieser Thematik veröffentlicht wird, in dem sowohl der dramatische Lebensweg eines Rosa-Winkel Häftlings (KZ Dachau und KZ Mauthausen) nachgezeichnet wird, in dem aber gleichzeitig auch die Familiendynamik des Verdrehens und Verdrängens plastisch nachvollziehbar wird. Trotz mangelhafter Aktenlage setzt der Film die Verfolgungsgeschichte des Berufsmusikers Wilhelm Heckmann aus Protokollnotizen der KZ-Gedenkstätten, aus privaten Fotos, aus vielen, teils undeutlichen, oft emotionalen Familienerinnerungen, Eintragungen in Gefangenenbüchern, Zeitungsnotizen und weiteren Spuren zu einem komplexen Gesamtbild zusammen, ohne dabei offen gebliebene Fragen zu verdecken. Da Wilhelm Heckmann im KZ Mauthausen als Musiker eingesetzt wurde, wird auch die Behandlung von „Funktionsträgern“ durch die Lager-SS im Film thematisiert. Unterstützt und beraten wurde das Projekt durch mehrere Fachhistoriker, unter anderem durch Albert Knoll, dem Archivleiter der KZ-Gedenkstätte Dachau und durch Dr. Jens Dobler, Archivleiter des Schwulen Museums Berlin.
Der mehrfach prämierte Film „KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS“ hat eine Länge von 90 Minuten und erscheint am 26. Februar 2016 als DVD im Video-Label „good!movies“ – ausgestattet mit für die Bildungsarbeit relevanten Bonussequenzen wie z.B. Gesprächen mit ehemaligen KZ-Häftlingen und einem 32-seitigen Begleitheft.
Für Veranstaltungen kann der Film hier gebucht werden: http://www.wfilm.de/klaenge-des-verschweigens/. Bezugsadresse bei good!movies: https://www.goodmovies.de/content_detail.php?cid=14720&caid=81&genre=dokumentarfilm&b=k
Die RLS hat im Jahr 2011 Recherchen zum Thema und den Aufbau einer Website gefördert, die seitdem für Interessenten verschiedenste Materialien downloadfähig bereitstellt (www.klänge-des-verschweigens.de). Im Herbst 2015 wurde von der RLS die Herstellung einer erweiterten DVD gefördert.
Regisseur und Produzent Klaus Stanjek (Babelsberg) steht für Veranstaltungen gerne zur Verfügung. Kontakt über die RLS (huettner@rosalux.de) oder direkt über www.cinetarium.de.
Illustration „Musikkapelle Mauthausen“ von Fritz Kornatz - Fédération Nationale des Déportés et Internés, Résistants et Patriotes (FNDIRP), 10 rue Leroux 75116 Paris (France). Lizenziert unter GFDL über Wikimedia Commons -