Dokumentation Macht.Politik.Ressourcen.

Dokumentation des Kolloquiums aus Anlass der Neuerrichtung des Patrice-Lumumba-Denkmals in Leipzig mit Videobeiträgen.

Information

Veranstaltungsort

Aula des Studienkollegs Sachsen
Lumumbastraße 4
04105 Leipzig

Zeit

15.01.2011

Veranstalter

Britta Becker,

Mit

Kamanga Clementine Shakembo, Botschafterin der DR Kongo; Dr. Jürgen Kunze und Dr. Hans Wienhold, DAFRIG Leipzig; Elisabeth Quart DAFRIG Berlin; Johannes Dr. Schöche und Andreas Bohne, SODI; Prof. Dr. Maguèye Kassé, Universite Cheikh Anta Diop de Dakar/Senegal; Dr. Dinanga Cingoma, Leipzig / Universität Bayreuth; Céline Barry, FU Berlin; Dr. Shungu M. Tundanonga-Dikunda Berlin; Britta Becker und Dr. Arndt Hopfmann, RLS

Themenbereiche

International / Transnational, Afrika, Geschichte

«Seit Lumumba tot ist, hört er auf, eine Person zu sein.
Er wird zu ganz Afrika»

Jean-Paul Sartre

Am 17. Januar 1961 wurde Patrice Lumumba, der erste Ministerpräsident des unabhängigen Kongo, ermordet. Sein Tod wurde zum Sinnbild des Kampfes gegen das Streben global agierender Interessengruppen nach neo-kolonialer Kontrolle der Ressourcen des afrikanischen Kontinents. Der Fluch des Rohstoffreichtums lastet seitdem wie ein Alptraum auf den vielfältigen Bemühungen, die Lebenssituation verarmter Bevölkerungsgruppen in Afrika nachhaltig zu verbessern. Ob in Ost-Kongo, in Darfur oder im Niger-Delta, überall ist die Ausbeutung von Rohstoffen die Ursache von Konflikten, denen jährlich tausende Menschen zum Opfer fallen.

Mit Ressourcen wird in Afrika auch 50 Jahre nach Erringung der Unabhängigkeit Politik gemacht. Machtinteressen und Gewalt in den sozio-ethnischen Beziehungen sowie ausländische Einflußnahme sind bis heute bestimmend für eine Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu Gunsten einiger weniger. Afrikas Perspektiven hängen nicht zuletzt davon ab, wie es gelingt, die reiche Ausstattung des Kontinents mit Rohstoffen produktiv so zu wenden, dass sie ein Potential nachhaltigen sozialen Fortschritts für die Völker Afrikas werden.

Im November 1961 wurde vor dem früheren Herder-Institut ein Denkmal zu Ehren Patrice Lumumbas errichtet. 1997 wurde es geschändet und die Büste gestohlen. Aus Anlass des 50. Todestages von Patrice Lumumba wird das Denkmal am 15. Januar 2011 neu aufgestellt. Das sich diesem Akt anschließende Kolloquium widmet sich dem verhängnisvollen Zusammenhang von Macht, Politik und Ressourcen im afrikanischen Kontext.

Berichte und Bilder:

Programm

13 Uhr: Feierliche Enthüllung des Lumumba-Denkmals

  • Ansprache: Dr. Jürgen Kunze (DAFRIG Leipzig)
  • Grußwort: Kamanga Clementine Shakembo (Botschafterin der DR Kongo) <iframe src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/GlcXYuWVlCM" frameborder="0" height="203" width="360"></iframe>

14 Uhr: Kolloquium: «Macht.Politik.Ressourcen»

  • Johannes Schöche (SODI) – Relevanz und Ziele des Kolloquiums
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14:15 Uhr: Afrikanische Perspektiven – 50 Jahre nach der Ermordung Patrice Lumumbas

  • Prof. Dr. Maguèye Kassé (Universite Cheikh Anta Diop de Dakar/Senegal) - Politik, Macht und Ressourcen – Sozioökonomische Realitäten in Afrika 50 Jahre nach der Ermordung Lumumbas (Biographie Kassé)
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  • Andreas Bohne (SODI) – Koreferat
  • Die Referate von Kassé und Bohne sind im Wortlaut veröffentlicht als Standpunkte International 3/2011
  • Diskussion

16 – 16:30 Uhr: Pause

16:30 Uhr: Afrikanische Visionen – Podiumsdiskussion

  • Dr. Maguèye Kassé (Dakar/Senegal)
  • Dr. Dinanga Cingoma (Leipzig / Universität Bayreuth)
  • Céline Barry (FU Berlin)
  • Dr. Elisabeth Quart (DAFRIG Berlin)

18:30 Uhr: Schlussworte

  • Dr. Shungu M. Tundanonga-Dikunda (Berlin)
  • Dr. Hans Wienhold (DAFRIG Leipzig)

Moderatoren: Britta Becker (RLS), Dr. Arndt Hopfmann (RLS)

Anschließend Konferenzausklang bei kleinem Imbiss.

Die Aufstellung des Denkmals wurde ermöglicht durch finanzielle Beihilfen von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der Harald Breuer Stiftung und der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft. Darüber hinaus hat eine große Zahl von Kleinspendern einen wichtigen Beitrag geleistet.