Gesprächskreis Klassen und Sozialstruktur

Die Einrichtung des Gesprächskreises «Klassen und Sozialstruktur» wurde von der Mitgliederversammlung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Ende November 2011 beschlossen, die Konstitution erfolgte dann am 30. März 2012. Gegründet wurde der Gesprächskreis mit dem Namen «Sozialstrukturanalyse und Soziale Ungleichheit». Im Laufe der Jahre erfolgte durch die Teilnehmenden die Umbenennung zu «Klassen und Sozialstruktur», nicht zuletzt um die Wiederkehr von Klassen und Klassenlagen in der sozialen Wirklichkeit und in der öffentlichen Debatte zu unterstreichen.

Der Gesprächskreis versteht sich als ein Ort des Austausches und der Diskussion von wissenschaftlich Forschenden, von in der Bildungsarbeit, der parlamentarischen und außerparlamentarischen Politik aktiven Menschen, von gewerkschaftlich und sozial Engagierten und Interessierten. Auf den Treffen werden empirische und theoretische Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Seit der Corona-Pandemie finden 4 - 6 jeweils zweistündige Video-Treffen (per Zoom) statt und am Jahresende ein anderthalb tägiges Kolloquium in Berlin.

Seit seiner Gründung folgt der Gesprächskreis in der Wahl der Themen und der Einladung von Referentinnen und Referenten zwei Grundfragen. Erstens geht es um Entwicklungsdynamiken in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, in der sozialen Hierarchie, um den Wandel der Berufe und Arbeitsverhältnisse und die Rückwirkungen auf die alltäglichen Lebensverhältnisse, das «Arbeiterbewusstsein», auf Solidarisierungspotentiale und betriebliche und gesellschaftliche Machtverhältnisse. Dabei wird der Blick nicht allein auf den Betrieb, sondern auch die außerbetriebliche Lebenswelt gerichtet: Unterschiede von Stadt – Land, Zentrum – Peripherie, von Wohnsituation. Zweiter großer Themenstrang ist die Übersetzung von sozialer Ungleichheit in politische Ungleichheit: unterschiedliche Ressourcen für Partizipation, abnehmende betriebliche Demokratie, soziale Asymmentrie im Wahlverhalten, die unterschiedliche soziale Wertung und Anerkennung von Handarbeit und «Wissensarbeit» führen zum klassensoezifischen «Abschied aus der Demokratie» und zu »Repräsentationslücken« in der parlamentarischen Demokratie.

Ansprechpartner des Gesprächskreises in der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist Florian Weis. Interessierte können sich per Mail bei ihm melden: Florian.Weis@rosalux.org.

Für die Organisation, Themenauswahl und Planung des Gesprächskreises ist eine Koordinierungsgruppe zuständig. Ihr gehören zur Zeit an: Dr. Florian Weis, Dr. Katharina Pühl (beide Mitarbeiter der RLS), Prof. Dr. Nicole Meyer-Ahuja, Dr. Linda Beck (beide Universität Göttingen), Richard Detje (ISF München, Mitglied im RLS-Vorstand) und Horst Kahrs (bis 2021 für die RLS zuständig für den GK).

Kontakt

Rolle Persondetails
Referent Antisemitismus und jüdisch-linke Geschichte und Gegenwart/ KlassenDr. Florian Weis
E-Mail: florian.weis@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 114

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