Gesprächskreis Zukunftsfähige Regionen – Potenziale ländlicher Räume

Der Gesprächskreis «Zukunftsfähige Regionen – Potenziale ländlicher Räume» versteht sich als offenes Diskussionsforum für Interessierte, Organisationen und Initiativen verschiedener Hintergründe, die sich für starke und zukunftsfähige ländliche Räume einsetzen und die sozial-ökologische Transformation als ein zentrales Prinzip dabei sehen. In dem Gesprächskreis sollen die vorliegenden Befunde zu ländlichen Räumen aufgegriffen und offensiv in eine breite Debatte eingebracht werden. Austausch und Beteiligung sollen in verschiedenen Formaten und bundesweit erfolgen. Ziel ist dabei auch die Erarbeitung politischer Konzepte, die Zivilgesellschaft und lokale Akteure ermächtigen, die Entwicklung vor Ort selbst zu gestalten.

Ländliche Räume in den Fokus

Zur Gründung des GK «Zukunftsfähige Regionen – Potenziale ländlicher Räume»

Mit Blick auf die schwierige Lage in vielen ländlichen Räumen erschien der Schritt überfällig: Am 30. März gründete sich per Videokonferenz ein Gesprächskreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung, der künftig zu den Herausforderungen und Perspektiven ländlicher Räume diskutieren und arbeiten wird.

Ein solcher Zusammenhang ist dabei nichts völlig Neues. Seit den 1990er Jahren und über einen langen Zeitraum hinweg bestand unter Leitung von Kurt Krambach bereits der Gesprächskreis «Ländlicher Raum», an dessen Ergebnisse und Erfahrungsschatz nun in vielerlei Hinsicht angeknüpft werden kann. Die neue Konstellation sieht sich dabei einer ganzen Reihe aktueller Entwicklungen gegenüber und wird sich einem entsprechend breiten Spektrum an Themen und Fragestellungen zuwenden. Mit der besonderen Wertschätzung der Dörfer und ihrer herausgehobenen Bedeutung für ländliche Räume soll dabei ein Herzstück des Vorgänger-Gesprächskreises erhalten bleiben.

Auf Grundlage vorhandener wissenschaftlicher und politischer Expertise wird der Gesprächskreis seinen Schwerpunkt auf die Zukunftsfähigkeit und die Potenziale der aktuell vielfältig diskutierten und umworbenen ländlichen Räume legen. Im Mittelpunkt stehen der praktische Austausch und vermittelbare Gestaltungsvorschläge zu kleinen und großen - gerade auch mit und durch die Akteure vor Ort. Dabei ist es weder mit einer bloßen Fokussierung auf Wirtschaft und Arbeitsplätze getan, noch reichen politische Bekundungen und Gesten. Abseits politischer Schwarzmalerei («rechts-nationalistischer Tummelplatz») oder euphorischer Verklärung («Eldorado digitaler Landsuche») sollen in der erforderlichen Tiefe und Konkretheit Ansätze für eine zukunftsfähige Gestaltung in den unterschiedlichen Räumen gefunden werden: Was muss passieren, damit entsprechende Potenziale aufgedeckt und «in Wert gesetzt» werden können?

In der Eröffnungsdiskussion am 30. März wurden aus der Initiativgruppe Diskussionsvorschläge für eine längerfristige Befassung unterbreitet. Der kooperative Aufbau von Ankerstrukturen der Daseinsvorsorge in und zwischen Kommunen wurde hierbei ebenso in den Blick genommen wie ein tragfähiges Gesundheitssystem, dessen kritische Lage die aktuelle Pandemie auf dramatische Weise offengelegt hat. Andere Impulse beschäftigten sich mit alternativen Mobilitätsansätzen und warfen am Beispiel der defizitären Bildungsinfrastruktur in ländlichen Räumen die Frage auf, wie Impulse für einen Erkenntnistransfer in die Landes- und Bundespolitik gesetzt werden könnten. In der anschließenden Diskussion ergaben sich weitere thematische Vorschläge und konkrete Angebote. In der zur Verfügung stehenden Zeit konnten einige bereits diskutiert werden, für tiefere Erörterungen sollen in Zukunft Veranstaltungen entlang inhaltlicher Schwerpunkten vorbereitet werden.

In der bisherigen Resonanz auf die Initiative zeichnet sich eine breite und kompetente Zusammensetzung des Gesprächskreises ab. Der Kreis der Beteiligten zwischen dörflicher Praxis und Raumpionieren, Wissenschaft und Politik soll dabei weiter anwachsen. In der erklärten Mitwirkungsbereitschaft etlicher Teilnehmender sehen sich die Initiatorinnen und Initiatoren in ihrem Wunsch nach einer übergreifenden Verständigung zu zukunftsfähigen Ansätzen für die Gestaltung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Daseinsvorsorge bestätigt und werden in diesem Sinne nun nächste Formate vorbereiten. Die Potenziale der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihrer Landesstiftungen sollen dabei die Voraussetzung schaffen, dringend erforderliche Vorschläge für eine stärkere Selbstermächtigung und zukunftsfähige Gestaltung ländlicher Räume entwickeln zu können.

Der Gesprächskreis sieht sich mit der Anbindung an die Rosa-Luxemburg-Stiftung als ein offenes Diskussionsforum für Interessierte, für Organisationen und Initiativen verschiedener Hintergründe, die sich für starke und zukunftsfähige ländliche Räume einsetzen und die sozial-ökologische Transformation als ein zentrales Prinzip dabei sehen. Im Gesprächskreis sollen die vorliegenden Befunde zu ländlichen Räumen aufgegriffen und offensiv in eine breite Debatte eingebracht werden. Austausch und Beteiligung sollen bundesweit erfolgen. Ziel ist dabei auch die Erarbeitung politischer Konzepte, die Zivilgesellschaft und lokale Akteure ermächtigen, die Entwicklung vor Ort selbst zu gestalten.

Steffen Kühne und Michael Thomas

für die Koordinierungsgruppe: Heidrun Blum-Förster, Achim Kadler, Kurt Krambach, Ute Samland, Anita Tack

Alle hieran Interessierten sind ausdrücklich zur Mitarbeit in dem Gesprächskreis aufgerufen.

Kontakt: laendliche.raeume@rosalux.org

Kontakt

Rolle Persondetails
Bereichsleiter Zentrum für Gesellschaftsanalyse und politische Bildung Steffen Kühne
E-Mail: steffen.kuehne@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310402
Raum: 5.01