Dokumentation Migrantinnen in der Arbeitswelt

Information

Veranstaltungsort

Werkstatt der Kulturen
Wissmannstraße 32
12049 Berlin

Zeit

14.05.2002

Mit

Verteterinnen aus Verbänden, Gewerkschaften Verwaltung und Politik

Themenbereiche

Demokratischer Sozialismus

Workshop am 29.5.2002 in Berlin

Die Schreibweise ist kein Druckfehler - hier soll das kleine, nicht das große "I", sollen Frauen mit einem migrantischen Hintergrund im Mittelpunkt stehen.

Längst denkt, wer über Migration, Integration und Interkulturalität redet, nicht mehr nur an Männer. Auch reden nicht mehr nur Männer darüber. Und doch: Aus der aktuellen Debatte um das höchst mangelhafte "Zuwanderungsgesetz" blieb vielen Beobachtern in bezug auf Migration und Frauen vermutlich der Aspekt "geschlechtsspezifische Fluchtursachen" in Erinnerung - übrigens einer der ganz wenigen Verbesserungen in diesem Gesetz. So richtig es ist, Migrantinnen auch als Opfer patriarchaler Verhältnisse sowohl in den Herkunftsländern als vielfach auch in der BRD zu sehen, so wenig widerspiegelt dies die ganze Breite der Lebensverhältnisse von Migrantinnen. Debatten über Migration und Arbeit haben überwiegend männliche Migranten im Blick, solche über Migration und Gender stellen oftmals nicht die Arbeitswelt in den Mittelpunkt.

Der Workshop beansprucht nicht, diese Lücken zu füllen, will aber einige Aspekte aus der Arbeit von Migrantenorganisationen, Gewerkschaften, Politik und Verwaltung bearbeiten.

In der RLS knüpft diese Veranstaltung an solche Projekte wie etwa die Hamburger Tagungen "Gewerkschaften - Migration - Frauen" jeweils im November 2000 und 2001, an die Förderung des Netzwerks "Respect", die Tagung des AK Wi(e)dersprache "Arbeitsverhältnisse im Kontext von Diaspora, Exil, Migration" in Berlin und an das Seminar "Neue Anforderungen an Gewerkschaften: Globalisierung, EU-Erweiterung, Zuwanderung, illegale Arbeit" in Bremen im April 2002. Die Verknüpfung von "Gender", Migration und Arbeit/Gewerkschaften/soziale Bewegungen, die Zusammenführung dieser Themen, ist ein Arbeitsschwerpunkt der RLS.

Der Workshop wird gemeinsam mit dem Türkischen Bund Berlin-Brandenburg veranstaltet, einer MigrantInnenselbstorganisation im Dachverband der Türkischen Gemeinde Deutschlands. Der TBB führt in diesem Jahr mit jeder der parteinahen politischen Stiftung eine Veranstaltung durch, so etwa mit der Ebert-Stiftung zu Fragen von Wirtschaftsentwicklung und Arbeitsmarkt in bezug auf MigrantInnen oder mit der Böll-Stiftung zu Medien und MigrantInnen.

In der gemeinsamen Veranstaltung von TBB und RLS sollen Vertreterinnen aus Verbänden, Gewerkschaften, Verwaltung und Politik u.a. über Vorhaben des rot-roten-Senats in der Arbeitsmarktpolitik speziell für Migrantinnen, über die Auswirkungen des Gender Mainstreamings auf Migrantinnen und die Selbstvertretung migrantischer Interessen sowohl in eigenen migrantischen und Frauenstrukturen als auch in Gewerkschaften und anderen Organisationen diskutiert werden.

Ablauf

12.30

Begrüßung
Dr. Florian Weis
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Eren Ünsal
Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg

Einführung in das Thema
Petra Pau
Stellvertretende Bundesvorsitzende der PDS

13.00

Barrieren und Chancen für Migrantinnen in der Arbeitswelt
Eren Ünsal
Sozialwissenschaftlerin, FU Berlin

Moderation: Berrin Alpbek

13.40

Diskussion

14.00

Frauen in den Betrieben - Betriebsrätinnen
Sanem Kleff
Stellvertretende Vorsitzende der GEW Berlin
Sonja Marko
Ver.di

Moderation: Silke Veth

14.30

Diskussion

15.00

Kaffeepause

15.30

Gender-Mainstreaming und Migrantinnen
Margrit Zauner
Leiterin des Referats Frauenpolitische Grundsatzfragen der Arbeits-, beruflichen Bildungs- und Wirtschaftspolitik; Förderprogramme; Expertinnenberatungsnetz der Senatsverwaltung für Arbeit, Frauen und Soziales
Text: Gender Mainstreaming und Migrantinnen
Beitrag zur Tagung "Migrantinnen in der Arbeitswelt" der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg


Gegenderte Macht-Ströme
Dr. Heike Weinbach
Frauenbeauftragte der ASFH Berlin

Moderation: Birgit zur Nieden

16.00

Diskussion

16.30

Emanzipationsperspektiven von Migrantinnen im Nationenvergleich - Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen diskutieren über ihre Erfahrungen

Sonja Dengi (Radio Multi-Kulti)
Dr. Nasrin Bassiri Yasemin Özbey (Türkischer Frauenverein)
Rene Abul-Ella (Arabischer Frauenverein)
Thuy Nonnemann (Vietnam-Haus)

Moderation: Eren Ünsal

18.00Ende