Presse
"Die Zukunft der PDS liegt im Westen" - Kölner Stadtanzeiger (12.11.2004) >>mehr
"Kein Königsweg, aber jede Menge Fallgruben" - Neues Deutschland (13.12.2004) >>mehr
Die Konferenz
An zwei Wochenenden im Dezember 1989 – am 8. und 9. und am 16. und 17. Dezember – tagte der Außerordentliche Parteitag der SED, der in seinem Verlauf zum Parteitag der SED/PDS und damit zur Geburtsstunde der PDS wurde. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und der Verein „Helle Panke“ e.V., Berlin, veranstalteten aus Anlass des 15. Jahrestages dieser Ereignisse gemeinsam eine Konferenz unter dem Titel "15 Jahre PDS - Im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Konflikten und politischer Identität."
Vor vollem Saal mit mehr als 100 Besucherinnen und Besuchern eröffnete am Abend des 9. Dezember ein Podium mit den Parteivorsitzenden Prof. Dr. Lothar Bisky (1993-2000 und erneut seit 2003) und Gabi Zimmer (2000-2003; Dr. Gregor Gysi, der dieses Amt von 1989 bis 1993 innehatte, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen) sowie dem Ehrenvorsitzenden Dr. Hans Modrow in der Moderation des Rundfunkjournalisten Alfred Eichhorn den Rückblick mit Eindrücken und Schlussfolgerungen aus der Sicht der Akteurinnen und Akteure. Eine von der PDSPolitikerin Dr. Gesine Lötzsch (MdB) moderierte Journalistenrunde mit Gabriele Oertel (Neues Deutschland), Karl-Heinz Baum (Frankfurter Rundschau), Jens König (taz) und Dr. Arnold Schölzel (junge Welt) steuerte spannende Außensichten bei.
Mit Erinnerungen begann – erneut vor vollem Haus – auch das Programm des 10. Dezember: Herbert Kroker, Vorsitzender des zeitweiligen Arbeitsausschusses zur Vorbereitung des Außerordentlichen Parteitages, und Brigitte Zimmermann, Mitglied desselben, stellten sich in der Moderation von Dr. Detlef Nakath (Helle Panke) der Diskussion zur Arbeit dieses ganz besonderen Gremiums, das vom SEDZK-Rücktritt am 3. Dezember bis zum 16./17. Dezember in Tag- und Nachtarbeit Außergewöhnliches leistete.
Mit einem Schlusswort von Lothar Bisky endete die Konferenz, in der viel Kritisches und Anregendes seinen Platz hatte, das Erinnern nur selten ins Nostalgische geriet und nachdrücklich deutlich wurde, dass 15 Jahre PDS ein eigenständiger Bestandteil der Nach-Wende-Entwicklung in Deutschland sind.
Im Rahmen dieser Konferenz gab die RLS auch die Gründung der Michael-Schumann-Stiftung bekannt. Der Potsdamer Philosophieprofessor Michael Schumann (1946-2000) stand am 16. Dezember 1989, inmitten der Wirren des Zusammenbruchs der DDR, plötzlich deutschlandweit im Rampenlicht: mit dem Referat „Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System!“, das dem Außerordentlichen (und letzten) Parteitag der SED seinen Stempel aufdrückte und zu einem konstituierenden Element der Entwicklung von der SED zur PDS wurde. Schumann gehörte dann als Mitglied des Parteivorstandes, Abgeordneter der frei gewählten DDR-Volkskammer (1990) und Landtagsabgeordneter in Brandenburg bis zu seinem plötzlichen Tod zur vordersten Reihe der Erneuerer der PDS – und zwar mit einer in der Politik nur selten anzutreffenden Verbindung von Geist und eingreifendem Handeln.
Mit der Michael-Schumann-Stiftung soll dieses Erbe aufgenommen werden: mit einer Beförderung des öffentlichen Dialogs zur Verbindung von Wissenschaft und Politik und zur Zukunft der Gesellschaft. Geleitet wird die Michael-Schumann-Stiftung von Prof. Dr. Dieter Klein.
Programm
DONNERSTAG, 9. DEZEMBER 2004
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18.00 Uhr | Eröffnung
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18.15 Uhr | Podium der Parteivorsitzenden
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19.45 Uhr | Imbisspause
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20.15 Uhr | Podium von Journalisten |
FREITAG, 10. DEZEMBER 2004
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9.00 Uhr | Die PDS – Aufbruch im Dezember
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10.30 Uhr | Die PDS – Politik und Organisation
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12.30 Uhr | Mittagsimbiss
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13.30 Uhr | Die PDS – Politik und Organisation - Fortsetzung
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15.00 Uhr | Kaffeepause
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15.30 Uhr | Die PDS und die Intellektuellen
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17.00 Uhr | Die PDS – Zwischen Vergangenheit und Zukunft
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18.00 Uhr | Ausblick |