Dokumentation Perspektiven emanzipatorischer linker [Jugend] Bildung

In Reaktion auf die neoliberale Umdeutung des Bildungsbegriffes ist es das Ziel der Tagung, eine Position im gegenwärtigen Bildungsdiskurs suchen und formulieren, Bildungsansätze kritisch zu reflektieren und Strategien für den Erhalt einer emanzipatorischen linken Bildung entwickeln. Die Arbeitstagung richtet sich an Anbieter linker Jugendbildung.

Information

Veranstaltungsort

Jugendbildungsstätte «Kurt Löwenstein»
Freienwalder Chaussee 8-10
16356 Werftpfuhl

Zeit

15.04.2005 - 17.04.2005

Themenbereiche

Ungleichheit / Soziale Kämpfe, Politische Weiterbildung

+++ NEU +++ Texte +++ NEU +++

- Stuve, Olaf / Wagenknecht, Peter (Bildungsteam Bln/Bbg)
„Differenzen verschränkt denken“ oder:
Davon, wie in politischer Bildungsarbeit Gesellschaft so begriffen werden kann, dass sie zum Besseren veränderbar wird.
- Steinkopf, Knut-Sören (Bildungsoffensive)
Zur Diskussion über das Verhältnis Schule und außerschulischer Jugendbildung  (pdf 40 KB)
- Schlönvoigt, Dieter (RLS)
Einblicke in die Modernisierungseuphorie politischer Bildung
- Schlönvoigt, Dieter (RLS)
Powerpoint-Folien zum Inputrefererat "Einblicke in ..." (ppt, 92 KB)

Warum diese Tagung?

Im Zuge der sich in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen durchsetzenden neoliberalen Ideologie kommt es im bildungspolitischen Diskurs zunehmend zu Umdeutungen klassischer Begriffe von Bildung und Lernen. Auch die politische Bildung wird in der Fachöffentlichkeit inzwischen weitgehend unter Nützlichkeits- und Verwertbarkeitsaspekten diskutiert. Die Rede ist sogar von einem „betriebswirtschaftlichen Paradigmenwechsel“ (Sander) oder einer „neuen Epoche“ (Rudolf), in der „Kundenorientierung“ die oberste Priorität einnehmen soll. In diesem Verständnis fungiert politische Bildung als bloßes Anhängsel einer beruflichen Qualifizierung.

Durch diese Entwicklungen geraten insbesondere solche Träger unter (Legitimitäts)Druck, die sich in ihrer außerschulischen politischen Jugendbildung einen linken, gesellschaftskritischen Bildungsansatz immer noch leisten. Neben Mittelkürzungen sind sie vor allem mit engen Förderkriterien, der Einforderung eines Qualitätsmanagements sowie der Tendenz zu zertifizierten und standardisierten Bildungsangeboten konfrontiert.

Wen wollen wir erreichen?

Die Tagung „Perspektiven emanzipatorischer linker [Jugend] Bildung“ versteht sich als Ort, an dem sich Anbieter linker Jugendbildung in offener Weise über diese Debatten informieren und austauschen können. Angesprochen sind linke Bildungs- und subkulturelle Projekte, Träger in der freien Jugendbildungsarbeit, interessierte Personen aus linken (Jugend)Verbänden und Institutionen, Bildungsstätten oder aus dem universitären Bereich.

Ziele der Tagung

Ein Ziel der Tagung ist es, im derzeitigen Bildungsdiskurs eine gemeinsame und eigenständige Position zu erarbeiten und Strategien zu entwerfen, wie mit der derzeitigen Lage umgegangen werden kann. Dazu gehört auch die Entwicklung eigener, emanzipatorischer "Qualitätskriterien", die der umsichgreifenden Verwertungslogik selbstbewusst entgegengesetzt werden können.

Wir wollen auf unserer Tagung jedoch nicht nur über emanzipatorische Bildung reden, sondern diese auch praktizieren und einen dauerhaften partizipatorischen Arbeitsprozess anstoßen.

Veranstalter

Die Tagung wird veranstaltet vom Jugendbildungsnetzwerk bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Jugendbildungsstätte "Kurt Löwenstein" in Werftpfuhl.

 
>>> Tagungsprogramm       Flyer (pdf 1 MB)
>>> Organisatorische Hinweise
 

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