>> Gabi Zimmer: Für das Recht auf eine glückliche Kindheit [pdf, 66KB]Trotz steigenden Reichtums in den Industriestaaten nimmt die Kinder- und Jugendarmut in den meisten Ländern der EU zu. Kinder und Jugendliche gehören zu den am stärksten von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen. Sie haben ein erhöhtes Armutsrisiko und sind auch durchschnittlich länger von Armut betroffen als die meisten anderen Bevölkerungsgruppen.
In Deutschland beispielsweise stieg die Anzahl der von Sozialhilfe abhängigen Kinder und Jugendlichen durch die Einführung von Hartz IV um 5% auf etwa 14,2% aller Kinder. Diese Entwicklung in der EU steht klar im Gegensatz zur Kinderrechtscharta der Vereinten Nationen, die ein Recht für Kinder und Jugendliche auf einen Lebensstandard formuliert, der eine angemessene physische, mentale, intellektuelle, moralische und soziale Entwicklung ermöglicht. Die Charta ist von allen Mitgliedstaaten der EU unterzeichnet worden.
Diese Veranstaltung möchte einen Beitrag zum Trilog zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik im europäischen Kontext leisten. Deshalb sollen Menschen, die sich täglich im Kampf gegen Kinder- und Jugendarmut engagieren, genauso wie Wissenschaftler, ihre Ideen und Forderungen an die Politik formulieren und die Chance bekommen, diese direkt mit den Vertretern der EU und der nationalen Regierungen zu diskutieren.
Eine Veranstaltung organisiert von der Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Programm:
Freitag, 23. Juni 2006
15:00 Anmeldung und Einlass
16:00 Auftakt: Kreuzberger Musikalische Aktion
16:30
Geld allein genügt nicht
Dr. Luc Jochimsen MdB (DIE LINKE)
Kind sein, kein Wirtschaftsfaktor
Gabriele Zimmer MdEP (GUE/NGL)
Berliner Jugendarbeit im Alltag
Jan Becker und Ragnar Fritz - Gangway e.V.
Deutschland und Kinderarmut
Tina Kuhne - Paritätscher Wohlfahrtsverband
17:30
Kinderarmut und die politische Bewältigung in Europa:
Kinderarmut innerhalb der Europäischen Union
Michael Klundt - Universität Köln
Nationale Politiken im europäischen Vergleich
Dr. Koen Vleminckx - Belgisches Ministerium für Soziale Sicherheit
Armutsbekämpfung als Politikfeld der Europäischen Union Marie-Anne Paraskevas -
Europäische Kommissbn GD Beschäftigung und soziale Angelegenheiten
18:45 Intermezzo
19:00 Probleme bei der Berichterstattung über Kinderarmut Dr. Ursula Schröter - ISTA,
FU Berlin
19:30 Diskussionsrunde moderiert von Bärbel Romanowski:
Kai-Uwe Lindloff, Die Arche, Berhn Kartika Liotard MdEP (GUE/NGL), Niederlande Feleknas
Uca MdEP (GUE/NGL), Deutschland
Samstag, 24. Juni 2006
09:00
Kritische Reflexion über den Begriff Kinderarmut
Prof. Ronald Lutz - EH Erfurt
Bewältigungsstrategien von Kindern
Prof. Margherita Zander - EH Münster
10:00 Projekte aus Europäischen Städten vorgestellt von:
Ilda Figureido MdEP (GUE/NGL), Portugal Quartiersmanagement, Berlin
Zuzanna Dabrowska und Joanna Gwiazdecka, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Warschau
Miroslav Prokes, Prag
11:30 Kaffeepause
12:00 Kinderarmut - Schwerpunkt für Politik?
Angefragt beim: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Heidi
Knake-Werner, Senatorin Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz Berlin
12:45 Mittagsbuffet
13:30 Paneldiskussion über die aktuelle Kinderpolitik und Verarmung in Deutschland mit:
Moderation: Helmuth Markov MdEP (GUE/NGL), Kerstin Bauer, Bezirkstadträtin Berlin Erika Biehn, BAG-SHI e.V. Diana Golze, DIE LINKE, MdB Sabine Walther, Kinderschutzbund Berlin e.V.
15:00 Schluss