Jedes Sozialforum hat ein eigenes Gesicht, das gilt um so mehr für die in diesem Jahr polyzentrisch organisierte Weltsozialforen in Bamako, Caracas und im pakistanischen Karachi sowie für das europäische Sozialforum in Athen. Viele sind der Ansicht, dass diese Sozialforen an analytischer Schärfe gewonnen haben und für die Arbeit an gesellschaftlichen Alternativen von wachsender Bedeutung sind. So wurden auf dem Athener Sozialforum etwa die Debatten für eine „Charta der Prinzipien für ein anderes Europa“ fortgesetzt und neue Projekten angeschoben, z.B. die „Residenz-Bürgerschaft“ anstelle der „Staats-Bürgerschaft“ oder den europäischen Mindestlohn als einklagbares Recht.
Seit 2001 hat die Bewegung der Sozialforen eine erste Entwicklungsphase absolviert. Ihre innovativen Potentiale der „offenen Räume“ ermöglichen eine zuvor ungekannte Breite der Bewegung. Zugleich aber stellt sich die Frage nach konkreten gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten, nach der Rolle der Forumsbewegung als eigenständiger Akteur im Kampf gegen neoliberale Politik.
Wir wollen auf der Veranstaltung von Prof. Dieter Rucht einen Dokumentarfilm über den Weltsozialforumsprozess zeigen, über die unterschiedlichen Foren berichten und laut über die Perspektiven dieser Prozesse nachdenken.