Einführung
Gesellschaftsanalyse aus Geschlechtersicht zu betreiben bedeutet, Ökonomie und gesellschaftliche Naturverhältnisse, Staat, (internationale) Politik, Kultur und Lebensweisen – mithin die gesamte Gesellschaft – in den Blick zu nehmen. Eine neue Linke, die sich dieser Herausforderung stellt und in ihren Analysen Geschlecht als zentrale Strukturkategorie von Gesellschaft begreift, kann so erstmals eine umfassende Perspektive solidarischer Vergesellschaftung gewinnen. Dazu muss sie in ihren Analysen von den veränderten Konstellationen und Widersprüchen ausgehen, die sich im neoliberalen Kapitalismus herausgebildet haben.
Die Frage, wie eine Gesellschaftsanalyse, die sich am Konzept der gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse orientiert im Einzelnen zu bewerkstelligen wäre, und an welche Überlegungen aus der Frauen- und Geschlechterforschung hierfür angeknüpft werden kann, sollte auf der Arbeitstagung diskutiert werden. Im Besonderen ging es um den Zusammenhang von Geschlechterverhältnissen und Privatisierung sowie um die Auseinandersetzung mit postkolonialen feministischen Perspektiven auf soziale Gerechtigkeit. Den Abschluss bildete ein kritisch feministischer Blick auf das programmatische Eckpunktepapier der neuen Linkspartei.
Konzept: Sünne Andresen/ Susanne Lettow
An der Diskussion beteiligen sich: Evelin Wittich, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Sünne Andresen, Soziologin Berlin; Susanne Lettow, Philosophin Berlin; Iris Nowak, Sozialökonomin Hamburg; Maria do Mar Castro Varela, Politikwissenschaftlerin Oldenburg; Ulrike Schleier, Frauenfachkommission der WASG Niedersachsen
Programm
10.00
Eröffnung durch Evelin Wittich, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung
10.05 - 10.15
Einführung – Sünne Andresen/Susanne Lettow
10.15 – 10.45
Selbstbestimmung braucht öffentliche Güter – linke feministische Perspektiven – Iris Nowak
10.45 – 11.30
Diskussion
11.30 – 11.45
Kurzpause
11.45 – 12.30 »Rasse«, Klasse, Geschlecht. Postkoloniale feministische Perspektiven auf soziale Gerechtigkeit – Maria do Mar Castro Varela
12.30 – 13.00
Diskussion
13.00 – 14.00
Mittagspause
14.00 – 14.45
Feministische Kritik am Eckpunktepapier – Ulrike Schleier
14.45 – 15.45
Schlussdiskussion - Perspektiven
ab 15.45
Kontakte bei Kaffee und Gebäck
Moderation: Sünne Andresen/ Susanne Lettow
Teilnahmebeitrag
10 EUR/ermäßigt 5 EUR
Text-Dokumentationen
- Feministische Kritik an den Eckpunkten
Vortrag von Ulrike Schleier (WASG) - Herausforderungen an eine Neue Linke
Auswertung von Sünne Andresen und Susanne Lettow - Offene Fragen nach drei gesellschaftspolitischen Foren zum geschlechtergerechten Profil einer Neuen Linken
Bilanz von Eva Schäfer
Audio-Dokumentationen
podcast-radio rosa luxemburg:
Produktion: RLS Brandenburg ( http://www.bbg-rls.de)