«Es ist an der Zeit, das historische Selbstverständnis der Partei DIE LINKE zu hinterfragen. Entstanden aus dem Zusammenschluss von PDS und WASG wurzelt DIE LINKE in verschiedenen Traditionszusammenhängen und steht in einem reichen und fruchtbaren wie auch tragischen und schuldvollen Erbe.
Dieses Erbe zu benennen und seinen zu tradierenden Teil herauszuarbeiten, ist für die Findung der Identität der Linkspartei unerlässlich. Das erfordert die bedingungslose Abgrenzung vom Stalinismus als System und die Kennzeichnung seiner Erscheinungsformen in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.
Gleichzeitig ist entgegen der tief verwurzelten Entstellung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung im verordneten Geschichtsbild der SED zu fragen nach den emanzipatorischen Quellen der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung jenseits der Parteigrenzen. Das betrifft die frühe deutsche Arbeiterbewegung ebenso wie die Sozialdemokratie, den Linkssozialismus sowie die demokratischen Strömungen im deutschen Kommunismus. Den Reformbewegungen innerhalb der SED, den Entwicklungen an der Basis der Partei, der Verweigerung gegenüber dem Kurs des Politbüros als einer entscheidenden Voraussetzung für den friedlichen Verlauf des Umbruchs in seiner revolutionären demokratisch-sozialistischen als auch in seiner restaurativen Phase, sind als konstitutiven Elementen eines Geschichtsverständnisses der Linken hohe Aufmerksamkeit zuzuwenden.»
Prof. Dr. Lothar Bisky
Programm
Freitag, 19. Februar, Podiumsdiskussion
Ort: Moritzbastei Oberkeller, Universitätsstraße 9, 04109 Leipzig
17:00 - 19:00:
Begrüßung
Dr. Monika Runge (MdL), Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Diskussion
Prof. Dr. Lothar Bisky (Berlin), Prof. Dr. Helmut Bock (Berlin), Prof. Dr. Helga Grebing (Bochum), Prof. Dr. Jürgen Hofmann (Berlin), Katja Kipping (Dresden), Prof. Dr. Thomas Meyer (Berlin), Prof. Dr. Rolf Reißig (Berlin), Dr. sc. Elke Reuter (Berlin), Dr. Edelbert Richter (Weimar)
Moderation: Dr. Jan Korte (MdB, Berlin), Dr. Florian Weis (Berlin)
19:00:
Kultur und freundliche Begegnung
Dr. Jörn Schütrumpf und die Theater- und Fernsehschauspielerin Hanna Petkoff zitieren, befragen, lesen, spielen, hören Rosa.
Eine Wanderung durch die Leben, Zeiten und Nachleben Rosa Luxemburgs.
Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Lothar Bisky (Berlin), Prof. Dr. Helmut Bock (Berlin), Prof. Dr. Helga Grebing (Bochum), Prof. Dr. Jürgen Hofmann (Berlin), Katja Kipping (Dresden), Prof. Dr. Thomas Meyer (Berlin/Bonn), Prof. Dr. Rolf Reißig (Berlin), Dr. sc. Elke Reuter (Berlin), Dr. Edelbert Richter (Weimar)
Moderation: Dr. Jan Korte (MdB, Berlin), Dr. Florian Weis (Berlin)
Sonnabend, 20. Februar, Konferenz
Ort: Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig
10:00 -16:00:
Moderation: Prof. Dr. Klaus Kinner (Leipzig)
Von der Arbeiterverbrüderung zur Sozialdemokratie
Prof. Dr. Wolfgang Schröder (Leipzig/Taucha)
Linkssozialisten – Entscheidung für die Sozialdemokratie
Prof. Dr. Helga Grebing (Bochum)
DIE LINKE und das sozialdemokratische Erbe
Dr. Manfred Lauermann (Hannover)
Erweiterung der politischen zur sozialen Demokratie – Wolfgang Abendroth
Dr. Uli Schöler (Berlin)
Peter von Oertzen und die Wiedergewinnung der Rätedemokratie
Prof. Dr. Michael Buckmiller (Hannover)
Das antifaschistische Erbe der Linken
Dr. sc. Elke Reuter (Berlin)
Der linke Flügel der DDR-Bürgerbewegung
Dr. Edelbert Richter (Weimar)
Erbe und Tradition der SED für die LINKE
Dr. Stefan Bollinger (Berlin)
16:00 -18:00, Workshop:
Moderation: Dr. sc. Ursula Wohlfeld (Leipzig)
Zur Diskussion stehen die Podiums- und Konferenzbeiträge und Themen, die in der weiteren Arbeit zu berücksichtigen sind wie:
SED-Opposition, linker Flügel der DDR-Bürgerbewegung, feministische Bewegung, K-Gruppen (West/Maoismus), Trotzkismus, linke Gewerkschaften, alternative Bewegungen, Linksdemokraten/Pazifismus u.a.m.