Dokumentation Internationale Dorfkonferenz 2011

Dörfer in Aktion – Die Kraft der dörflichen Gemeinschaften und der Dorfbewegungen. Dokumentation.

Information

Zeit

13.05.2011 - 14.05.2011

Am 13. und 14. Mai 2011 fand die zweitägige Internationale Dorfkonferenz 2011 statt, zu der die Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa (ERCA) zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Gesprächskreis Ländlicher Raum) eingeladen hatte. Über 200 TeilnehmerInnen aus allen 16 Bundesländern sowie 40 internationale Gäste aus 14 europäischen Ländern kamen nach Berlin in die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Die Konferenz endete am Samstag, den 14. Mai 2011 mit einem Anfang: Der Gründung einer Initiativgruppe aus Dorfakteuren, Dorf- und Regionalplanern, Wissenschaftlern und Politikern. Sie diskutierten die weiteren Schritte hin zu landes- und bundesweiten Vernetzungen von Dörfern. Pate standen dafür die Erfahrungen von Dorfbewegungen in 23 europäischen Ländern. Führende Vertreter von Dorfbewegungen aus den Niederlanden, Finnland, Schweden und Estland hatten durch ihre anschaulichen Berichte zu einer solchen Initiative angeregt. Auch Erfahrungen des Brandenburgischen Netzwerkes für Lebendige Dörfer trugen dazu bei.

In sechs Arbeitsgruppen und an sieben Tischen eines «World Cafés» wurden Erfahrungen der praktischen Dorfentwicklung und der europäischen Dorfbewegungen ausgetauscht. Die Atmosphäre wurde allgemein als schöpferisch und freundschaftlich empfunden. Spontan kamen Vorschläge, solche Begegnungen regelmäßig zu veranstalten – ähnlich den zweijährlichen Ländlichen Parlamenten in Schweden, bei denen sich Dorfakteure aus dem ganzen Land mit Politikern auf Augenhöhe begegnen.

In einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU und LINKE wurde die Initiative zu einer zivilgesellschaftlichen Dorfbewegung und Parlamenten der Dörfer von den MdBs Cornelia Behm (Bündnis 90/Die Grünen) und Alexander Süßmair (Die LINKE) ausdrücklich unterstützt. MdB von der Marwitz (CDU/CSU) kann sich vorstellen, dass der Vorschlag, eine solche Veranstaltung in zwei Jahren zu wiederholen, von verschiedenen parteinahen Stiftungen gemeinsam gefördert werden wird.

Kontakt und Information:
Prof. Dr. Kurt Krambach, Leiter des Gesprächskreises Ländlicher Raum der Rosa-Luxemburg-Stiftung: Tel: 030 - 2815408, Email: krambach@rosalux.de


Pressespiegel:



Videodokumentation der Eröffnungsvorträge am 13. Mai

Staffan Bond: Die Kraft der dörflichen Gemeinschaften
Beispiel Schweden. Eröffnungsbeitrag Internationale Dorfkonferenz 2011 am 13.5. von Staffan Bond, Hauptmanager der schwedischen Dorfaktionsbewegung, Vorstandsmitglied von ERCA. Mit einer Einleitung von Bert Broekhuis, Präsident der Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa:
Powerpoint-Folien zum Vortrag von Staffan Bond


Nathalie Franzen: Zukunft der dörflichen Entwicklung aus Bürgersicht

Beispiele aus Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz. Eröffnungsbeitrag Internationale Dorfkonferenz 2011 am 13.5. von Nathalie Franzen, Dorfplanerin, Lehrbeauftragte am Geographischen Institut der Universität Mainz (www.dorfplanerin.de) :


Franz Nahrada: Globale Dörfer: Neue Kraft, Gestalt und Attraktivität durch Kooperation und Vernetzung dörflicher Lebensräume
Eröffnungsbeitrag Internationale Dorfkonferenz 2011 am 13.5. von Franz Nahrada, Projektleiter von GIVE – Labor für Globale Dörfer, Wien; Mitbegründer von Transition Austria und ECOVAST Austria:
Nahrada konnte nicht persönlich an der Konferenz teilnehmen, hat aber seinen Vortrag für die Konferenz in kleinen Videobeiträgen aufgezeichnet. Alle Beiträge (in 11 Teilen) und viel merh Informationen sind zu finden auf der Konferenzseite seiner Webpräsenz «DORFWIKI - Wiki für die Dörflichkeit des 21. Jahrhunderts»: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?InternationaleDorfkonferenz_2011/ReferatNahrada. Teil 1 des Referats:
Powerpoint-Folien zum Vortrag von Franz Nahrada


Kurt Krambach: Selbstorganisation des Dorfes im Verhältnis zur Gemeinde
Eröffnungsbeitrag Internationale Dorfkonferenz 2011 am 13.5. von Prof. Dr. Kurt Krambach, Brandenburgisches Netzwerk für Lebendige Dörfer, Vorstandsmitglied von ERCA, Gesprächskreis Ländlicher Raum der Rosa-Luxemburg-Stiftung:
Powerpoint-Folien zum Vortrag von Kurt Krambach

Alle Videos: https://www.youtube.com/rosaluxstiftung

Programm

  • Freitag, 13. Mai 2011
  • Samstag, 14. Mai 2011

11 Uhr: Eröffnung
Prof. Dr. Bert Broekhuis, Präsident der Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa; Dr. Evelin Wittich, Direktorin der Akademie für Politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
11:15 – 12:30 Uhr: «Dorf bleibt Dorf?» Veränderungen und bleibende Rolle des Dorfes als ländliche Siedlung und lokale Gemeinschaft
Die Kraft der dörflichen Gemeinschaften
Staffan Bond, Hauptmanager der schwedischen Dorfaktionsbewegung, Vorstandsmitglied von ERCA
Zukunft der dörflichen Entwicklung aus Bürgersicht. Beispiele aus Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz.
Nathalie Franzen, Dorfplanerin, Lehrbeauftragte am Geographischen Institut der Universität Mainz
Globale Dörfer: Neue Kraft, Gestalt und Attraktivität durch Kooperation und Vernetzung dörflicher Lebensräume
Mag. Franz Nahrada, Projektleiter von GIVE – Labor für Globale Dörfer, Wien; Mitbegründer von Transition Austria und ECOVAST Austria
Selbstorganisation des Dorfes im Verhältnis zur Gemeinde
Prof. Dr. Kurt Krambach, Brandenburgisches Netzwerk für Lebendige Dörfer, Vorstandsmitglied von ERCA, Gesprächskreis Ländlicher Raum der Rosa-Luxemburg-Stiftung
12:30 – 13:15: Mittagessen
14 – 15:40 Uhr: Erfahrungen der Dorfbewegungen in Europa
Wesen und verallgemeinerte Erfahrungen der Dorfbewegungen
Vanessa Halhead, Duthchas Schottland, Managerin von ERCA
Erfahrungen der niederländischen Dorfbewegung auf der lokalen Ebene (u.a. Dorfplanung)
Prof. Bert Broekhuis, Präsident von ERCA, Vorstandsmitglied von «Landelijke Vereniging voor Kleine Kernen»
Erfahrungen mit der regionalen Vernetzung von Dörfern, der Kooperation mit LEADER und NGO
Sirje Vinni, Vorstandsmitglied der Dorfbewegung Estlands «KODUKANT», Vorstandsmitglied von ERCA
Erfahrungen der finnischen Dorfaktionsbewegung auf der nationalen Ebene und als politische Lobby für die Dörfer
Prof. Eero Uusitalo, Präsident von «SYTY», Generalsekretär des Staatlichen Komitees für ländliche Politik in Finnland
15:40–16:10 Uhr: Kaffeepause
16:15–18:30 Uhr: Erfahrungsaustausch im Plenum: Dorfbewegungen, Dörfernetze und Ähnliches in Deutschland und Europa – Erfahrungen und Konsequenzen
Brandenburgisches Netzwerk für Lebendige Dörfer, Bundesverband der Regionalbewegung, Bleiwäscher Kreis, ECOVAST (Europäisches Komitee für Dörfer und kleine Städte),
ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, kooperierende LEADER-Regionen in Thüringen u.a.m.
19:30 – 22 Uhr: Empfang

9 – 12 Uhr: Erfahrungsaustausch über praktische Dorfentwicklung in Arbeitsgruppen
A Selbstorganisation von Dörfern im Verhältnis zur Gemeinde
– Formen des Zusammenwirkens der Dorfakteure
– Dorfplanung und lokale Selbstbestimmung
B Vernetzung von Dörfern
– Regionale Netzwerke, LEADER ...
– Globale Vernetzung – «globale Dörfer»?
C Rolle von Landwirten und Agrarbetrieben in der Dorfentwicklung
D Nachhaltige Dorfentwicklung in lokaler Ökonomie und Infrastruktur
– Ökodörfer und ihr globales Netzwerk
– Andere Erfahrungen nachhaltiger Dorfentwicklung
E Dem demografischen Wandel aktiv begegnen
– Rolle und Zusammenwirken der Generationen im Dorf
– Integration von «Zuzüglern»
F Die 50plus-Generation im Dorf (Erfahrungen eines internationalen Projekts – «Grundtvig»)
– Geschlossene Sitzung des Grundtvig-Projektes
– Öffentliche Diskussion der Probleme und Erfahrungen zur Rolle der 50plus-Generation im Dorf
12 – 12:45 Uhr: Imbiss
13 – 15 Uhr: Podiumsdiskussion mit Abgeordneten der Bundestagsfraktionen
Resümee der Ergebnisse/Schlussfolgerungen/Empfehlungen