Erik Olin Wright, geb. 1947 in Berkeley, Kalifornien (USA), lehrt als Professor für Soziologie an der University of Wisconsin-Madison. Seine Arbeitsschwerpunkte sind marxistische Klassentheorie; Kapitalismusanalyse und Transformationsforschung.
The Wisconsin Story
Sein Vortrag untergliederte sich in zwei Teile. Im ersten Teil erzählt er die Geschichte der massiven Proteste gegen Sozialkürzungen in Madison/Wisconsin im Februar 2011. Anhand von Fotos und Videos kommentiert Wright die Aktionen rund um die 17-tägige Besetzung des Wisconsin State Capitol, die längste Besetzung eines Regierungsgebäudes in der US-amerikanischen Geschichte.
Real Utopias - in and beyond Capitalism
Im zweiten Teil des Vortrages stellt Wright seine Transformationsthesen vor. Er analysiert die Machtkonstellationen zwischen wirtschaftlicher Macht («Capitalism»), Staatsmacht («Statism») und sozialer Macht («Socialism»). Seit zwanzig Jahren verfolgt Erik Olin Wright gemeinsam mit Kollegen das Projekt «Reale Utopien». Sechs Bücher wurden im Rahmen dieses Projektes im Verso Verlag in London seit 1995 dazu vorgelegt. «Envisioning Real Utopias» ist das siebente Buch in dieser Reihe und zielt darauf ab, eine eigenständige Theorie sozialistischer Transformation zu entwickeln. Es steht damit einsam da. Zwar gibt es viele Versuche der Neubegründung von Sozialismus in seinen verschiedenen Varianten, aber es gibt bisher keinen solchen systematischen Ansatz, wissenschaftlich konsistent Kapitalismuskritik, Sozialismusbegründung, Formulierung von Realutopien und Transformationstheorie organisch zu verbinden.