Dokumentation 10 Jahre Urhebervertragsrecht

Das Ziel angemessener Vergütung von Künstlerinnen und Künstlern hat das Gesetz verfehlt. Wir diskutieren mit Betroffenen über linke Reformmöglichkeiten des Urhebervertragsrechts. Videodokumentation.

Information

Veranstaltungsort

Volksbühne, Grüner Salon
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin

Zeit

17.12.2012

Veranstalter

Andreas Thomsen,

Themenbereiche

Digitaler Wandel, Kultur / Medien, Wirtschafts- / Sozialpolitik

Vor zehn Jahren ist das „Gesetz zur Stärkung der vertraglichen Stellung von Urhebern und ausübenden Künstlern“ in Kraft getreten. Das erklärte Ziel des sogenannten „Stärkungsgesetzes“: Kreativschaffenden bei ihren Honorarverhandlungen mit Verlagen und Labels den Rücken zu stärken. Es wurde ein Anspruch auf eine „angemessene Vergütung“ eingeführt. Was das heißt, darüber sollten Urheber und Verwerter sich in sogenannten „gemeinsamen Vergütungsregeln“ einigen.

Das Gesetz hat sein Ziel verfehlt: Künstlerinnen und Künstler werden noch immer genauso schlecht bezahlt wie schon vor zehn Jahren. Fast in keiner Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft ist es zu Einigungen über eine angemessene Vergütung gekommen, oft nicht einmal zu Verhandlungen. Urheberverbände fordern deshalb seit Langem eine Reform des Gesetzes. Auch im politischen Betrieb hat die Diskussion darüber begonnen. DIE LINKE hat einen Gesetzentwurf dazu vorgelegt, SPD und Grüne sehen ebenfalls Reformbedarf.

Warum ist der Anspruch auf eine angemessene Vergütung für die Nutzung kreativer Leistungen so schwer durchzusetzen? Wie ist der Stand der Verhandlungen in den unterschiedlichen Branchen? Und nicht zuletzt: Wie definiert man eigentlich eine "angemessene" Vergütung?

Wir bringen die Betroffenen an einen Tisch. Literaturübersetzer, Musiker, Journalisten und ihre Vertragspartner erklären, wo in der Praxis die Probleme mit ihren Verträgen liegen und was sie von der Politik erwarten.

Programm:

Einleitung von Dr. Petra Sitte, Wissenschaftspolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE: Gesetz ohne Wirkung? Linke Reformansätze für ein zeitgemäßes Urhebervertragsrecht

Podium:

  • Matthias Hornschuh, Komponist, Stellvertretender Vorsitzender mediamusic e.V.
  • Eva Kiltz, Geschäftsführerin Verband Unabhängiger Musikunternehmen (VUT e.V.)
  • Benno Pöppelmann, Justitiar Deutscher Journalistenverband (djv)
  • Luis Ruby, Vorstandsmitglied Verband Deutschsprachiger Literaturübersetzer (VdÜ)
  • Katharina Winter, Börsenverein des deutschen Buchhandels (boev)

Moderation: Kathrin Senger-Schäfer, Medienpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE

Siehe auch: «Urheberrecht im digitalen Zeitalter», LiMA Regional aus Wien.


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