Dokumentation Die Armut des Kapitalismus

Konflikte um natürliche Ressourcen, Arbeitsrechte und Nahrungsmittel-Souveränität. Luxemburg Lecture mit John Hilary.

Information

Zeit

19.02.2014

Veranstalter

Uta Tackenberg,

Themenbereiche

Gesellschaftliche Alternativen, Sozialökologischer Umbau, Gesellschaftstheorie

John Hilary (War on Want, Nottingham) stellt sein Buch «The Poverty of Capitalism» im Rahmen der «Luxemburg Lecture» der Rosa-Luxemburg-Stiftung vor.

In seinem 2013 erschienenen Buch The Poverty of Capitalism verdeutlicht John Hilary, dass die erst kürzlich erfahrene Krise die Ursachen für massenhafte Armut und globale Kämpfe um Ungerechtigkeit freigelegt hat – das globalisierte kapitalistische Wirtschaftssystem und dessen ständiger Wachstums- und Ressourcenhunger. Er arbeitet heraus, dass ein Systemwandel notwendig ist, um den Konflikt zwischen der Endlichkeit der planetaren Ressourcen und der uneingeschränkten ökonomischen Wachstumsdynamik aufzuheben und so eine ökologische Katastrophe zu vermeiden. Konzepte wie die Soziale Unternehmensverantwortung (CSR) dienen hierbei lediglich dazu, dem Kapitalismus einen ethischen Anstrich zu verleihen, stellen jedoch nicht das Grundprinzip der Bereicherung Weniger durch die Ausbeutung Vieler in Frage.

Selbst nach der Krise 2008 wurde das bestehende System weitestgehend wiederhergestellt – ohne die wachsende Macht von global agierenden Unternehmen einzuschränken. Anhand von drei Wirtschaftssektoren – Rohstoffwirtschaft, Bekleidungsindustrie und Nahrungsmittelproduktion – zeigt Hilary, wie sich Konflikte und Armut verschärfen, aber auch, dass diese Bereiche besonders umkämpft sind, wenn es um die Wiedererlangung von Souveränität durch die betroffene Bevölkerung geht. Doch nicht nur Ursachenforschung  und –analyse sind Hilarys Anliegen: Das letzte Kapitel ist der Suche und dem Aufzeigen von Alternativen gewidmet, die er vor allem in Ländern des Globalen Südens wie Bolivien, Ecuador und Venezuela ausmacht.

Im Rahmen der Luxemburg Lecture wird John Hilary zudem auf die aktuellen Entwicklungen zum TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und den USA sowie auf die Problematik der Investor-Staat-Klagerechte eingehen.

Mit Kommentaren von:
Marita Wiggerthale (Oxfam Deutschland e. V.; Agrarexpertin) Frauke Banse (Politikwissenschaftlerin, u. a. tätig als Koordinatorin der Eilaktionen bei der Kampagne für Saubere Kleidung)

Moderation: Tadzio Müller, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Kooperationsveranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit PowerShift – Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft e. V. sowie War on Want (London/UK).

Aktuelle Publikation von John Hilary bei der RLS: The Transatlantic Trade and Investment Partnership. A Charter for Deregulation, an Attack on Jobs, an End to Democracy 

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Die Armut des Kapitalismus

Mitwirkende

John Hilary,

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