Am Mittwoch, den 1. Februar 2017, diskutierte Stefanie Kron , Referentin für Internationale Politik in der RLS, mit Christian Jakob, Journalist und taz-Redakteur, Nina Violetta Schwarz, Stipendiatin der RLS und Mitglied von kritnet, sowie mit dem Bundestagsabgeordneten der Linken, Niema Movassat, sowie mehr als 120 zumeist sehr jungen Menschen, die gekommen waren, , um der Vorstellung des Rechercheprojekts zu lauschen und in der anschließenden Diskussion interessante Fragen und Redebeiträge zu äußern.
Europa mauert seinen Nachbarkontinent faktisch ein. Flüchtlinge und Migrant*innen werden zukünftig bereits in Afrika gestoppt. Europäische Gelder fließen an Afrikas Autokraten, damit sie ihre Grenzen dicht machen, ihre Bürger*innen von uns fernhalten und ihre Flüchtlinge zurücknehmen.
Seit Juli 2016 haben 25 Journalist*innen und Wissenschaftler*innen in 21 Ländern zu diesem Thema recherchiert.
Entstanden sind detaillierte Länderreports zur EU, den acht wichtigsten europäischen Geberstaaten und Israel, sowie 26 afrikanischen Staaten und der Türkei. Es gibt Hintergrundberichte zu den wichtigsten Themen: Zahlungen, Entwicklungshilfe, Frontex, Internierung, Geschichte, Rüstung, Abschiebung, Diplomatie und Biometrie. Zu lesen sind insgesamt rund 100 Texte, viele vor Ort recherchiert. Zudem wurde ein Großteil der diesen Abkommen zugrunde liegenden Vertrags- und internen Strategiepapiere beschafft, darunter geheime Dokumente. Auch sie sind aufbereitet auf der Webseite zu finden. Das Ergebnis: eine detaillierte Datenbank des neuen Paradigmas des Europäischen Grenzregimes in Afrika. Seit Mitte Dezember 2016 ist eine eigens dafür programmierte, dreisprachige Webseite in Deutsch, Englisch und Französisch online und kann unter https://migration-control.taz.de abgerufen werden. In 2017 soll die Webseite um Osteuropa und den Nahen/Mittleren Osten erweitert werden.