Die Spur des Kolonialismus
Die gesellschaftliche Diskussion über koloniale Raubgüter, ihre anhaltende Ausstellung in Museen und die Möglichkeiten ihrer Restitution hat die früheren europäischen Kolonialmächte erfasst. Auch in Deutschland, das sich lange schwertat, die eigene koloniale Vergangenheit anzuerkennen und aufzuarbeiten, ist der Streit über die geraubten Kunst- und Kulturgüter inzwischen angekommen. Dabei reichen die Positionen von einer Beharrung auf die Vorzüge des Kolonialismus bis hin zur Forderung nach einer vollständigen Rückgabe der Raubkunst.
Auf einer Abendveranstaltung am 6. Februar 2020 haben wir, ausgehend von der Raubkunst-Debatte, über die Vergangenheit und Gegenwart des Kolonialismus gesprochen. Dabei ging es – etwa mit Blick auf den Völkermord an den Herero und Nama – auch um die politischen und juristischen Möglichkeiten koloniales Unrecht «wiedergutzumachen». Schließlich wurde die Frage, was die Stadt Berlin und was die gesellschaftliche Linke tun kann, um die Spuren des Kolonialismus aufzuarbeiten und mit der kolonialen Tradition zu brechen diskutiert.
Referent/inn/en:
- Dr. Klaus Lederer (Kultursenator und Bürgermeister Berlins)
- Judith Hackmack (European Center for Constitutional and Human Rights, ECCHR)
- Dr. Manuela Bauche (Freie Universität Berlin; Bündnis Decolonize Berlin)
Moderation: Dr. Albert Scharenberg (Historisches Zentrum der Rosa-Luxemburg-Stiftung)