Viel ist in letzter Zeit von der Etablierung multiprofessioneller Teams an Schulen die Rede, insbesondere im Kontext von Inklusion und Ganztagsausbau, vielfach aber auch als Antwort auf den dramatischen Lehrkräftemangel. Tatsächlich aber sind multiprofessionelle Teams viel mehr als das: Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen, Gesundheitsfachkräfte, Ergo- und Lerntherapeut*innen, Verwaltungskräfte, technisches Personal – sie alle bringen ganz eigene Kompetenzen und Perspektiven mit an den Lern- und Arbeitsort Schule und verändern diesen damit fundamental. Im Zentrum einer multiprofessionell agierenden Schule steht dabei ein ganzheitlicherer Blick auf die Kinder und Jugendlichen mit ihren individuellen Bedürfnissen und Problemlagen.
Multiprofessionelle Teams als Meilenstein in der Schulentwicklung
Politisch, aber auch aus Schulentwicklungsperspektive stellen sich damit völlig neue Fragen: Welche Berufsgruppen braucht es an Schulen? Welche zeitlichen, welche finanziellen Ressourcen müssen bereitgestellt werden, damit Teamarbeit in multiprofessionellen Teams gelingen kann? Wie wird sichergestellt, dass Lehrkräfte und weiteres Personal an Schulen gut und auf Augenhöhe miteinander arbeiten? An welche Erfahrungen kann dabei angeknüpft werden und welche Fallstricke müssen bei der Einführung beachtet werden? Und nicht zuletzt: Wie profitieren Schüler*innen und das Schulpersonal von diesen Entwicklungen?
Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit unseren Gästen:
- Franziska Brychcy (Bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin)
- Martina Zilla Seiffert (ehem. Schulleiterin Green Gesamtschule Duisburg)
- Doreen Siebernik (Mitglied des GEW-Hauptvorstands, zuständig für Jugendhilfe und Sozialarbeit)
- Katja Tillmann (TU Dortmund, Mitarbeiterin im Projekt Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte)
- Moderation: Dr. Katrin Schäfgen, Referentin für Bildungspolitik Rosa-Luxemburg-Stiftung