Dokumentation KoPoKon23 in Weimar

Bericht von der zweiten Kommunalpolitischen Konferenz

Information

Zeit

15.09.2023 - 17.09.2023

Themenbereiche

Stadt / Kommune / Region

Im September 2023 fand zum zweiten Mal die Kommunalpolitische Konferenz statt. Veranstaltet wurde sie diesmal in Weimar gemeinsam von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, den Thüringengestaltern sowie den Fraktionen DIE LINKE im Bundestag, im Landtag Thüringen und im Stadtrat Weimar. Austragungsort der Konferenz war das mon ami, ein großes Jugend- und Kulturzentrum mitten in der Innenstadt am Goetheplatz.

Die Kommunalpolitische Konferenz (KoPoKon) ist ein Format zur Weiterbildung, Vernetzung und Austausch für kommunal Aktive aus großer Stadt und flachem Land, aus dem hohen Norden und dem bergigen Süden, mit viel oder wenig politischer Erfahrung, aber mit einem großen Herz für kommunale Politik. Neben vielfältigen Workshops und Fortbildungen zu linken (kommunal-)politischen Themen bot die KoPoKon vor allem einen Raum für Erfahrungsaustausch, Diskussionen, Ideenentwicklung und Begegnung. Das diverse Programm hatte für jede und jeden passende Angebote parat.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Vernetzung. Nachmittags gab es verschiedene Treffen der Kommunalpolitischen Sprecher*innen und Foren, außerdem konnte die Umgebung bei einem politischen Stadtspaziergang durch Weimar erkundet werden. Abends fand die offizielle Begrüßung im großen Saal statt. Für ein interaktives Kennenlernen sorgten anregende Impulse für Gespräche und eine anschließende Quiz-Night mit Fragen von linken Held*innen und Pop-Kultur, über kommunalpolitisches Fachwissen bis hin zu Anekdoten des Alltags. Den Abend konnte man mit Kaltgetränken im Café des mon ami ausklingen lassen.

Der Samstag war voller politischer Weiterbildungsangebote in Form von diversen Workshops zu Themen wie Kommunale Wärmeplanung, Argumentations- & Medientraining, ÖPNV oder Umgang mit rechten Vertreter*innen in Gremien. Darüber hinaus bot das Café zahlreiche kleinere Dialogveranstaltungen an. Mit dem Buchladen gab es außerdem gute Anlässe zum Schmökern und Infostände der verschiedenen Organisator*innen luden zu Gesprächen ein. Vor allem in den Pausen war Zeit für persönliches Kennenlernen und Vernetzen. Nach dem abendlichen Empfang der Thüringer Landtagsfraktion mit leckerem Essen und vielen Gesprächen konnte man den Tag entweder gemütlich im mon ami oder auf der Abschlussparty im Mascha mit Karaoke, Musik und Kaltgetränken ausklingen lassen.

Am Sonntag boten mehrere Exkursionen eine Mischung aus Tourismus und Bildung an. Während die einen sich Formen der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Erfurt anschauten, konnten andere sich zum Thema Waldsterben als Folge des Klimawandels im Forst Willrode fortbilden oder an einem begleiteten Rundgang durch die Gedenkstätte Buchenwald teilnehmen. Passend zum Auftaktspaziergang am Freitag gab es am Sonntag auch eine historische Führung «Abschied von Weimar».

Neben dem Ministerpräsident Bodo Ramelow und Abgeordneten aus dem Thüringer Landtag sowie Bundestag waren auch Genossen der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) aus Graz zu Gast, die dort seit zwei Jahren die Bürgermeisterin stellt. Die KoPoKon war in diesem Jahr wieder ein inspirierender und motivierender Ort, von dem aus linke Kommunalpolitik ihre Potenziale für eine bessere Gesellschaft entfalten kann.

Fotos von der KoPoKon23

Programm

Freitag, 15.9.

14:00 bis 16:30   Öffentliches Treffen der Kommunalpolitischen Sprecher*innen von Bund und Ländern

Braucht es eine Neuaufstellung LINKER Kommunalpolitik vor dem Hintergrund der zurückgehenden Akzeptanz zu LINKER Kommunalpolitik in der Gesellschaft? Dazu gehören auch die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Fachkräftebedarf, soziale Absicherung etc. Möglicherweise hat eine solche Debatte auch Auswirkungen auf die kommunalpolitischen Leitlinien. Dies möchten wir mit euch in einem ersten Aufschlag diskutieren.
SR, 1. OG

ab 16:00   Anreise und Anmeldung

17:00 – 18:30   Stadtspaziergang - Willkommen in Weimar
Mit Uwe Butze
Treff vor dem mon ami

18:00 – 19:30   Öffentliches Netzwerktreffen der Kommunalpolitischen Foren
SR, 1. OG

18:30 – 20:00   Abendessen
Foyer, 1. OG

ab 20:00   Netzwerkabend mit Quiz und interaktivem Kennenlernen
Begrüßung durch Susanne Hennig-Wellsow, MdB, Wahlkreis Erfurt-Weimar
Mit Rebecca & Ingo
In dieser Nacht wird gequizzt was das Zeug hält! Von linken Held*innen zu Pop Kultur, von kommunalpolitischem Fachwissen bis hin zu Anekdoten des Alltags – seid gespannt und vor allem seid dabei, bei unserer Quiznacht. Witzig spritzig wird dabei nicht nur die Moderation, sondern auch der kleine, aber feine Preis, den es zu gewinnen gibt.
Saal

Samstag, 16.9.

9:30 – 10:15  Eröffnung
Mit Daniela Trochowski (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der RLS), Markus Gleichmann (Thüringengestalter), Hubert Krüger (Stadtrat, Weimar) & Tobias Bank (Bundesgeschäftsführer, DIE LINKE)
Moderation: Katja Seiler (Thüringengestalter) & Ronald Höhner (RLS)
Großer Saal

10:30 – 12:00  Workshop Slot 1

  • Europa goes Kommunal
    Mit Dr. Konstanze Kriese, Mitarbeiterin der LINKE-Europafraktion
    Handreichung für Kommunen aus Europapolitischer Perspektive. 2024 sind Europawahlen und 8 Kommunalwahlen in Deutschland. Kommunen sichern inmitten der drängenden Herausforderung für mehr soziale Klimapolitik die öffentliche Daseinsvorsorge. Kommunen sind dabei, wenn Ansiedlungen und Arbeitsplätze entstehen, Kultur und soziale Integration funktioniert. Die Verbundenheit mit Europäischer Politik für Bürgerinnen und Bürger, sowie für Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker ist Alltag. Trotzdem ist es noch immer ein Buch mit sieben Siegel, wie Europapolitik in den Kommunen «durchschlägt» und wo sie sinnvoll – zum Beispiel in der Förder- und Sozialpolitik – genutzt wird. In der Handreichung wird praxisorientiert Licht ins Dunkel Europäischer Gesetzgebung gebracht: das Beihilferecht, der Energiesozialfonds, die Mindestlohn-Richtlinie oder Festlegungen aus dem Aktionsplan zur Umsetzung der Säule sozialer Rechte werden vorgestellt. Viele soziale Standards, die die EU gesetzt hat, sind nutzbar, wenn auch deren Verbindlichkeit erst erkämpft werden muss. Mit der Handreichung werden wir auch technisch den Zugang zu Daten, Gesetzen und Informationen über Europäische Politik erleichtern.
    SR, 1. OG
  • Umgang mit rechten Vertreter_innen in kommunalen Gremien
    Mit Anika Taschke, Rosa-Luxemburg-Stiftung & Daniel Jacobi, Mitarbeiter LINKE-Fraktion im Landtag Brandenburg
    Die seit den letzten Kommunalwahlen in vielen Vertretungen sprunghaft gestiegene Zahl von Mandaten für rechtspopulistische bis faschistische Parteien und Verbindungen stellt eine linke Kommunalpolitik vor massive Herausforderungen. Nicht nur deren offene Verachtung des demokratischen Systems, die rechte Inszenierung als wahre Volksvertreter*innen oder das immer wiederkehrende Spiel mit Tabus und Brandmauern sind einschlägig und problematisch, sondern auch die teils persönlichen Angriffe auf Vertreter*innen demokratischer Parteien. Über all diese Fragen wollen wir mit euch diskutieren und gemeinsam Lösungen und Wege finden, um als starke linke Kraft rechten Vertreter*innen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    SR, Dachgeschoss
  • Kommunale Wärmeplanung
    Mit Frank Kuschel, Kommunalexperte, Mitglied KT Ilm-Kreises/Thüringen
    Der Bund hat mit dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung die Städte und Gemeinden verpflichtet bis 2025 bzw. 2028 Wärmenetzplanungen zu erstellen. Im Gesetzgebungsverfahren gab es erhebliche Veränderungen, Streichungen und Zusätze. Eine wesentliche Änderung betrifft alle Kommunen und hat Auswirkungen auf die Hauseigentümer, die Ihre Heizungen umstellen müssen. Aus diesen Planungen muss hervorgehen, welche Stadt- und Gemeindegebiete in nächsten Zeit an Fern- oder Nahwärmenetze (oder auch Wasserstoffnetze) angeschlossen werden sollen. Hier geht es um Gemeinde- und Stadtentwicklungen für die nächsten Jahrzehnte. Im Seminar werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen vorgestellt und über Möglichkeiten des kommunalen Agierens im Zusammenhang mit den zu erstellenden Wärmeplanungen diskutiert.
    Tanzsaal
  • How to: Bürger*innengespräche (Teil 1)
    Mit Rainer Benecke, Kommunikationsexperte, Hamburg
    Haustürgespräche sind die (nachweislich) erfolgreichste Methode um nachhaltig und wirkungsvoll mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Grund genug, sich dieses Instrument für die politische Arbeit vor Ort genauer anzusehen. An welche Türen gehen wir, was sagen wir dann und wie arbeiten wir dann weiter? Mit praktischen Übungen!
    Dieses Angebot findet dreistündig in Slot 1 und Slot 2 statt. Die Teilnahme ist auf 15 Personen limitiert.
    VHS, Raum 106
  • Argumentations- & Medientraining (Einführung)
    Mit Frank Schwarz, Journalist, Fotograf, Autor
    Besonders in Zeiten bevorstehender Wahlen werden Kommunalpolitiker*innen in zunehmendem Maß an die Öffentlichkeit treten, um ihre Positionen darzustellen und zu begründen. Dabei sind die freie Rede und ein souveränes Verhalten bei Gesprächen und Interviews von besonderer Bedeutung. In diesem ganztägigen Angebot werden eine sorgfältige Vorbereitung und Tipps für einen selbstbewussten Auftritt in Theorie und Praxis vermittelt.
    Dieser erste Teil des Angebotes ist als Einführungsteil separat besuchbar.
    VHS, Raum 110
  • Wem gehört meine Stadt?
    Mit Christoph Trauvetter
    Die Reise beginnt bei den Ergebnissen der mehrjährigen Recherche zu Eigentümern und Geschäftspraktiken im deutschen und europäischen  Immobilienmarkt aus dem Projekt «Wem gehört die Stadt». Anhand von konkreten Beispielen führt sie zu den Kernfragen an den Kapitalismus: Wem gehört das Kapital? Was bedeutet das für die Menschen als Mieter*innen und Stadtgesellschaft? Auf dem Weg dorthin kommen wir vorbei an Fragen zur Vermögensverteilung, zu Besteuerung und Regulierung und zu den Möglichkeiten der demokratischen Kontrolle über Transparenz, Recherche und Datenauswertung. Mitbringen müsst ihr eure eigene Stadt und euren eigenen Vermieter (oder eine eigene Immobilieneigentümergeschichte, oder einfach nur Interesse an den Geschichten und Beispielen der anderen).
    Mehr zum Projekt und zum Referenten findet ihr unter: www.wemgehoertdiestadt.de
    VHS, Raum 207

12:00 – 13:30  Mittagspause

13:30 – 15:00  Workshop Slot 2

  • Wie kommt die Solaranlage aufs denkmalgeschützte Dach?
    Mit Bernhard Stengele, Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz
    Die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt zeigt, dass es wichtig ist, dass die Stadt autark wird und Energie auf dem erneuerbaren Weg produziert. Die Gebäude in der Innenstadt sind ein Potenzial was nicht genügend genutzt wird. Insbesondere beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der energetischen Gebäudesanierung kann es zu Konflikten kommen. Viele Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Gebäuden haben ein Interesse ihr Gebäude mit grünem Strom zu versorgen.
    Mit der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes hat die Bundesregierung festgelegt, dass die Errichtung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen im «überragenden öffentlichen Interesse» liegt. Welche Möglichkeiten ergeben sich daher für Stadt und Land? Was ist bisher möglich und was kann möglich gemacht werden? Sind Klimaschutz und Denkmalschutz unüberwindbare Gegensätze? Darüber möchten wir gerne mit Ihnen und unseren Gästen ins Gespräch kommen.
    SR, 1. OG
  • Fraktionen bilden
    Mit Frank Kuschel, Kommunalexperte, Mitglied KT Ilm-Kreises/Thüringen
    Nach den Kommunalwahlen konstituieren sich die kommunalen Gremien. Die gewählten Mandatsträger können sich zu Fraktionen zusammenschließen, Mitglieder in Ausschüsse oder Aufsichtsräte entsenden und sich eine Geschäftsordnung geben. Aber was, wenn für eine eigene Fraktion nicht reicht? In dem Seminar wir über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie über die verschiedenen Optionen zur Bildung von Fraktionen, Fraktionsgemeinschaften und Zählgemeinschaften informiert und wie diese durch Veränderung der Hauptsatzung oder Geschäftsordnung verändert werden können.
    SR, Dachgeschoss
  • Jung. Kommunal. Links. - Eine Einführung
    Moderation: Leon Walther & Lena Hermansen
    In dieser kurzen Einführung in die Kommunalpolitik wollen wir auf folgende Fragen schauen: Was heißt linke Kommunalpolitik? Welche Themen sind vor allem für junge Menschen wichtig? Und wie kann man kommunalpolitische Projekte und Ideen angehen/umsetzen?
    Dabei wollen wir auch auf die Herausforderungen und Bedürfnisse junger Menschen im kommunalpolitischen Alltag eingehen. (für Menschen unter 35 Jahren)
    Tanzsaal
  • How to: Bürger*innengespräche (Teil 2)
    Mit Rainer Benecke, Kommunikationsexperte, Hamburg
    Dieses Angebot findet dreistündig in Slot 1 und Slot 2 statt. Die Teilnahme ist nur en bloc sinnvoll und auf 15 Personen limitiert.
    VHS, Raum 106
  • Argumentations- & Medientraining (Praxis 1)
    Mit Frank Schwarz, Journalist, Fotograf, Autor
    Im Praxisteil erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit bei zwei Auftritten vor der Kamera eigene Positionen darzustellen und rhetorisch angstfrei zu agieren. Mit Übungen und Beispielen aus der Politik werden die Auftritte sorgfältig vorbereitet. Zum Abschluss wird eine kurze Interviewsituation für jeden Teilnehmenden das selbstbewusste Auftreten stärken.
    Der Praxisteil findet dreistündig in Slot 2 und Slot 3 statt. Die Teilnahme ist nur en bloc sinnvoll und auf 12 Personen limitiert.
    VHS, Raum 110
  • Einstieg in die Online-Öffentlichkeitsarbeit (Teil 1)
    Mit Anja Mayer, Mitarbeiterin LINKE-Fraktion im Bundestag, Berlin
    Wir wollen uns gemeinsam die Grundlagen der Online-Öffentlichkeitsarbeit für kommunalpolitisch Aktive ansehen. Denn ihr seid die linken Expert*innen für das, was in eurer Gemeinde oder Stadt passiert – und das wollen wir mit anderen teilen. Hierfür sehen wir uns gute Beispiele an und sammeln Ideen, die sich leicht in die Praxis umsetzen lassen.
    Dieses Angebot findet dreistündig in Slot 2 und Slot 3 statt. Die Teilnahme ist nur en bloc sinnvoll und auf 15 Personen limitiert.
    VHS, Raum 205
  • Die Wohn- und Unterbringungssituation Geflüchteter - Handlungsspielräume und alternative Ansätze
    Mit Philipp Piechura, Soziologe, Autor, Bremen
    Für jeden Menschen gilt: eine stabile Wohnsituation ist zentral für eine selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Lebens, denn sie prägt die Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe. Vielen Geflüchteten bleibt diese Grundlage jedoch über lange Zeiten verwehrt. Dies liegt an mit dem Aufenthaltsstatus zusammenhängenden Verboten, dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum sowie bürokratischen Hürden. Der Bereich Unterbringung und Wohnen ist daher ein wichtiger Ausgangspunkt für Politiken der solidarischen Stadt. Das Thema betrifft alle Geflüchteten unabhängig vom Aufenthaltsstatus, es gibt vergleichsweise große lokale Handlungsspielräume und es lässt sich mit der generellen politischen Diskussion wie der Frage 'Wem gehört die Stadt?' sowie der Re-Politisierung der Wohnungsfrage verbinden. Der Workshop gibt einen Input zu alternative Ansätzen und politischen Hebeln im Bereich der Unterbringung und lädt anschließend zum gemeinsamen Austausch über konkrete Veränderungsmöglichkeiten.
    Philipp Piechura promoviert an der Hafencity University zu Alternativen Wohnprojekten mit Geflüchteten und arbeitet freiberuflich in der politischen Bildung.
    VHS, Raum 207

15:00 – 15:30  Pause

15:30 – 17:00  Workshop Slot 3

  • Kommunale Finanzpolitik mit Links
    Mit Frank Kuschel, Kommunalexperte, Mitglied KT Ilm-Kreises/Thüringen
    Den Gemeinden kommt die Wahrnehmung zahlreicher Aufgaben zu. Neben den im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung übernommenen sogenannten freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben müssen sie infolge von Rechtsnormen weitere Aufgaben erfüllen. In der Veranstaltung wird darüber informiert aus welchen Quellen durch die Gemeinden diese finanziert werden und wie neben den übertragenen Aufgaben auch linke Ansätze im Bereich der freiwilligen Leistungen umgesetzt werden können.
    Großer Saal
  • Sozial, nachhaltig und attraktiv – Bus und Bahn fit für die Zukunft machen
    Mit Bastian Kettner, Mobilitätsexperte, LINKE Berlin Lichtenberg & Fritz Viertel, VCD Brandenburg
    Immer mehr Menschen fahren Bus und Bahn. Seit Mai 2023 beflügelt zudem das Deutschlandticket diese positive Entwicklung. Doch es ziehen dicke Wolken am Horizont auf: Infrastruktur und Angebot halten dem Fahrgastzahlwachstum nicht mehr Schritt – überfüllte Busse und Bahnen sind an der Tagesordnung. Dabei ist die stärkere Nutzung des Nahverkehrs vor allem auch aus klimapolitischen Gründen unumgänglich. Eine Lösung des Problems kann nur im massiven Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen geben. Dazu braucht es eine solide Finanzierung durch Bund, Länder und Kommunen.
    Diesen Aspekt greift Bastian Kettner in seinem Vortrag auf. Er verdeutlicht, dass von langfristiger Finanzierungssicherheit für den Aus- und Neubau von Infrastruktur, attraktive Fahrpläne und bezahlbare Tickets derzeit keine Rede sein kann.
    Nötig ist ein verbindlicher deutschlandweiter Masterplan für den ÖPNV, der im Sine einer Mobilitätsgarantie Bedien- und Erreichbarkeitsstandards für ländliche und städtische Räume festlegt und darüber hinaus konkrete Instrumente (auch auf kommunaler Ebene) benennt, mit denen der dringend nötige Ausbau der Infrastruktur für Busse und Bahnen finanziert und beschleunigt werden kann.
    Anschließend lädt der Vortrag zu einer Diskussion ein, was einen attraktiven, sozialen und klimaschonenden Nah- und Regionalverkehr auszeichnet und unter welchen Voraussetzungen Länder und Kommunen in die Lage versetzt werden, diese Ansprüche im Sinne der Fahrgäste und des Klimaschutzes zu erfüllen.
    SR, 1. OG
  • Städte klimafest machen
    Mit Thomas Scherzberg, Stadtrat und Vorsitzender des AGENDA-Beirats in Chemnitz
    Zu lange wurde zu wenig über Klimagerechtigkeit geredet. Nun ist sie in aller Munde, aber es wird noch zu wenig getan. Doch die Auswirkungen des Klimawandels sind schon heute in der Kommune direkt spürbar: zunehmende Erhitzung im Sommer, sinkende Grundwasserspiegel, Starkregen, die zu Überschwemmungen führen, usw. Klimagerechtigkeit muss aber auch nachhaltig sein. Ein reiner Fokus auf die ökologischen Aspekte wäre ein fataler Fehler. Alle Entscheidungen müssen auch sozial verträglich und ökonomisch machbar sein. Aber kann Kommunalpolitik uns vor den Auswirkungen des Klimawandels retten? Welchen Handlungsspielraum gibt es, Kommunen widerstandsfähig und nachhaltig aufzustellen?
    An kleinen und größeren Beispielen aus Chemnitz zeigt Thomas Scherzberg in diesem Workshop, wie Kommunen als Planungs- und Entscheidungsträger Ursachen des Klimawandels eingrenzen und die Folgen abmildern können.
    SR, Dachgeschoss
  • Jung. Kommunal. Links. - Ein Speeddating
    u.a. mit Ellena Schumacher-Koelsch (Baden-Württemberg), Patrick Baier (Thüringen), Juliane Nagel (Sachsen), Xaver Merk (Bayern), Nicklas Kurzweil (Sachsen-Anhalt), Michael Neuhaus (Sachsen) und nicht zuletzt Hanno Wisiak & Horst Alič aus Graz (Österreich).
    Im Anschluss an die Einführung  (siehe Slot 2) wollen wir mit einem Speeddating  in den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit erfahrenen Kommunalpolitiker:innen aus den verschiedensten deutschen Bundesländern sowie aus Graz (Österreich) einsteigen.
    Tanzsaal
  • Argumentations- & Medientraining (Praxis 2)
    Mit Frank Schwarz, Journalist, Fotograf, Autor
    Der Praxisteil findet dreistündig in Slot 2 und Slot 3 statt. Die Teilnahme ist nur en bloc sinnvoll und auf 12 Personen limitiert.
    VHS, Raum 110
  • Einstieg in die Online-Öffentlichkeitsarbeit (Teil 2)
    Mit Anja Mayer, Mitarbeiterin LINKE-Fraktion im Bundestag, Berlin
    Dieses Angebot findet dreistündig in Slot 2 und Slot 3 statt. Die Teilnahme ist nur en bloc sinnvoll und auf 15 Personen limitiert.
    VHS, Raum 205
  • Best Practice: Ehrenamtsgewinnung
    Mit Matthias Gärtner, Mitarbeiter der LINKE-Fraktion im Landtag Thüringen
    In dem Workshop wollen wir Mittel und Möglichkeiten vorstellen, wie auf kreative Art und Weise Menschen für ein kommunales Ehrenamt gewonnen werden können.
    VHS, Raum 207

17:15 – 18:00  Abschlussplenum
Offene Fishbowl-Diskussion zu Eindrücken, Erkenntnissen und Reflexionen zum Tag.
Kommentierungen von Hanno Wisiak & Horst Alič von der KPÖ in aus Graz (Österreich) und weiteren.
Moderation: Katja Seiler (Thüringengestalter) & Ronald Höhner (RLS)
Großer Saal

18:00 – 18:30  Pause

18:30 – 21:00  Empfang der LT-Fraktion Thüringen
Mit Bodo Ramelow, Katja Maurer und weiteren Abgeordneten der Landtagsfraktion
Großer Saal

Ab 21:30 Uhr  Party im «Mascha»
Der Konferenztag klingt im nahegelegenen Mascha bei Getränken, Gesprächen, Musik und Karaoke aus.

Sonntag, 17.9.

Ab 9:30 Exkursionen zu den Themen:

  • Waldsterben
    Mit Dr. Chris Freise, Forstamtsleiter Willroder Forst
    Die Folgen des Klimawandels gehen auch an den Thüringer Wäldern nicht spurlos vorbei. Der klimageprägte Landschaftswandel hat besonders in den dortigen Nadelwäldern katastrophale Auswirkungen.
    Im Forst Willrode wird Dr. Chris Freise über die Auswirkungen des Klimawandels an 2 bis 3 Haltepunkten zeigen und erläutern. Methoden der naturnahmen Waldwirtschaft werden vorgestellt.
    Start 9:30 mit Kleinbussen ab mon ami
  • Beteiligung von Kindern und Jugendlichen / Erfurt
    Mit Katja Maurer, MdL und Stadträtin in Erfurt
    Jugendbeteiligung wird vor Ort ganz unterschiedlich gelebt, obwohl Kommunen dazu verpflichtet sind junge Menschen in politische Prozesse einzubinden. Wir wollen mit der Bürgermeisterin Anke Hofmann - Domke einen theoretischen Blick wagen und dann gemeinsam durch die Stadt Erfurt spazieren und uns konkrete Positiv- wie auch Negativbeispiele ansehen. Dabei stellen wir uns die Frage: was bewegt Jugendliche und mit welchen Konflikten werden sie im öffentlichen Raum konfrontiert.
    9:40 Zug ab Weimar Hbf. / Start 10:00 ab Bahnhof Erfurt
  • Abschied von Weimar
    Ein Stadtspaziergang mit Uwe Butze (ca. 2 h)
    Mit einem erfahrenen Stadtführer durch die bewegte Geschichte Weimars von der Klassik über das BAUHAUS, die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus bis heute. Und Einblicke in die kommunalen Auseinandersetzungen darum, dieser historischen Verantwortung angemessen gerecht zu werden.
    Start 9:30 ab mon ami
  • Begleitete Führung durch das KZ Buchenwald
    Begleiteter Rundgang durch die Gedenkstätte Buchenwald (ca. 2 h)
    Start 9:40 ab mon ami / 10.00 Uhr ab Bahnhof Weimar

Rahmenprogramm:

Im Café des mon ami wird es während des Samstages zahlreiche kleinere Dialogveranstaltungen geben. Mit dem kleinen Buchladen gibt es gute Anlässe zum schmökern und Infostände der verschiedenen Beteiligten laden zu Gesprächen ein.