«Europa den Räten» – unter diesem Titel veranstaltete die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Volksbühne Berlin vom 8. bis 11. November 2023 einen dreitägigen Kongress, auf dem über die antifaschistischen Traditionen und demokratischen Zukunftspotentiale Europas debattiert wurde.
Zusammen mit internationalen Gästen, Aktivist*innen aus sozialen Bewegungen und prominenten Vertreter*innen der Partei Die Linke wurde in rund 30 Einzelveranstaltungen zu Themen wie dem antifaschistischer Widerstand, dem Aufstieg der Neuen Rechten und ihrer internationalen Netzwerke, den Möglichkeiten solidarischen Wirtschaftens, der jüdisch-sozialistischen Tradition, der vielfachen Bedeutung des 9. November und insbesondere den Möglichkeiten einer Demokratisierung der Europäischen Union diskutiert.
Im Mittelpunkt des Kongresses stand am 9. November der «Gesellschaftsrat» im Großen Saal der Volksbühne. Provokant gefragt «Alle Macht den Räten oder keine Macht für niemand? » konzentrierte sich der Abend auf die Aktualität des Rätegedankens und die praktischen Möglichkeiten, diese aus der Arbeiterbewegung entstandene, basisdemokratische Form der Entscheidungsfindung und Machtkontrolle in der heutigen Zeit politisch produktiv anzuwenden. In drei «Räterunden» wurden sowohl bestehende Praxen wie die kommunalen Beiräte aber auch der von der Letzten Generation geforderte Gesellschaftsrat, sowie die jüngst durch die Gewerkschaften in die öffentliche Debatte eingebrachte Forderungen nach Transformationsräten vorgestellt und kritisch kommentiert.
Neben Hans Jürgen Urban (geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall), Gesine Schwan (ehemalige sozialdemokratische Kandidatin für das Bundespräsidentenamt), Sabine Nuss (bekannte Sachbuchautorin und ehemalige Mitarbeiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung) sowie Carola Rackete (Kandidatin auf Listenplatz 2 der Partei Die Linke für die anstehenden Europawahlen) konnte das Publikum ebenso auf der Bühne Platz nehmen und mitdiskutieren. Moderiert und kuratiert wurde der Gesellschaftsrat durch den bekannten Theaterregisseur Alexander Karschnia.
Im Foyer der Volksbühne präsentierten sich an diesem Abend viele zivilgesellschaftliche Organisationen bei einem Markt der Möglichkeiten. Die Eröffnung der im Foyer präsentierten Partisanenausstellung «Unwanted Images» stieß ebenso auf großes Interesse. Mehrere Lesungen rundeten das Programm ab.
Unter anderen waren dabei:
Carola Rackete, Martin Schirdewan, Klaus Dörre, Gesine Schwan, Clara Bünger, Gregor Gysi, Sabine Zielke, Wolfgang Kaleck, Elisa Aseva, Hans-Jürgen Urban, Sabrina Fernandes, Ines Schwerdtner, Gerhard Trabert, Caren Lay, Michael Hardt, Deutsche Wohnen & Co enteignen