Europa den Räten!

«Alle reden von Räten, wir probieren sie!»

Kaum eine Forderung provoziert Reaktionäre und Neoliberale so sehr wie die Forderung von Klimaschutz-Aktivist*innen nach einem «Gesellschaftsrat». Nun sind solche Räte in vielen Ländern längst Realität, z. B. in der Rechtsprechung. Auch Gewerkschaften fordern «Transformationsräte». Verschiedene Kommunen haben sie bereits eingeführt. Hatte Georg Lukács recht, als er in seinem letzten Interview vorhersagte: «Das Rätesystem ist unvermeidlich».

Ist es die «endlich entdeckte politische Form» (Marx)? Oder eine analoge Entsprechung zur «Partizipationsfalle» im Internet?

Mehr: www.rosalux.de/europa-den-raeten

«Alle reden von Räten, wir probieren sie!»

Kaum eine Forderung provoziert Reaktionäre und Neoliberale so sehr wie die Forderung von Klimaschutz-Aktivist*innen nach einem «Gesellschaftsrat». Nun sind solche Räte in vielen Ländern längst Realität, z. B. in der Rechtsprechung. Auch Gewerkschaften fordern «Transformationsräte». Verschiedene Kommunen haben sie bereits eingeführt. Hatte Georg Lukács recht, als er in seinem letzten Interview vorhersagte: «Das Rätesystem ist unvermeidlich».

Ist es die «endlich entdeckte politische Form» (Marx)? Oder eine analoge Entsprechung zur «Partizipationsfalle» im Internet?

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«Alle reden von Räten, wir probieren sie!»

Mitschnitt der Veranstaltung «Europa den Räten!», Volksbühne Berlin, 9. November 2023

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Ein halbes Jahr vor den Europawahlen führten wir im November 2023 eine große Beratung über die brennenden Fragen der Gegenwart durch. Wie verhindern wir das Erstarken faschistischer Kräfte in Europa? Wie können die sozialen Kämpfe für Gerechtigkeit in Europa unterstützt werden? Wie kann Europa seine koloniale Vergangenheit aufarbeiten und zum Motor globaler Solidarität in einer polarisierenden Welt werden?

Unter dem Titel «Europa den Räten» haben wir an drei Tagen in der Volksbühne diskutiert, debattiert, beratschlagt, gestritten, Bücher gelesen, Bilder geschaut, gesungen und getanzt.

Denn eines war und ist sicher: In den kommenden Jahren geht es um alles. Gelingt kein radikaler Kurswechsel, drohen dunkle Zeiten. Klar ist: Ohne aktive und direkte Beteiligung der Bevölkerung können die drängenden Probleme unserer Zeit nicht gelöst werden. Gewerkschaften und Kommunen haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und sprechen sich für die Einführung von Bürger*innen- bzw. «Transformationsräten» aus. Auch die Letzte Generation fordert einen Gesellschaftsrat. Am Donnerstag haben wir es auf großer Bühne versucht. Vier Stunden haben wir beratschlagt. Begleitet vom Beschwerdechor, der die Beschwerden des Publikums vertont und mit uns gesungen hat.  

Wir haben versucht Antworten zu finden und Entwürfe gezeichnet, wie ein gerechtes Europa in einer intakten Umwelt funktionieren könnte.

Ein Anfang ist getan. Jetzt ist es an uns, weiter dafür engagiert zu bleiben.
 

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Es gibt heutzutage wohlfeilere Bekenntnisse, als jenes, sich zum Sozialismus zu bekennen. Zahllose Niederlagen – teils selbstverschuldet, teils durch rechte Konterrevolutionen hervorgerufen – haben ihre Spuren hinterlassen. Eine linke Melancholie hat sich wie Mehltau über jene gelegt, die im Kapitalismus nicht das Ende der Geschichte erblicken wollen. Doch was heißt es, Sozialist*in zu sein in diesen Zeiten? Wie kann «praktisches Tun» im Sinne des Sozialismus aussehen, damit «das Einfache, was schwer zu machen ist» (Brecht), zu neuer gesellschaftspolitischer Relevanz gelangt?

Darüber sprechen wir mit Gregor Gysi. Moderation: Sabine Zielke, stellv. Intendantin der Berliner Volksbühne.

Das Gespräch fand am 8. November 2023 im Rahmen der Konferenz «Europa den Räten!» statt, einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit der Volksbühne Berlin. Mehr: www.rosalux.de/europa-den-raeten