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«Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut»

«linksbündig» Buchvorstellung mit Ole Nymoen, Wolfgang M. Schmitt und Nick-Martin Sternitzke

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Ein Kinderbuch aus der Feder der Macher des linken Wirtschaftspodcasts «Wohlstand für Alle» erscheint im August im Insel Verlag. Wie lassen sich ökonomische Zusammenhänge für Kinder erzählen? Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt nehmen uns mit auf eine Reise nach Feudalia, wo die Geschwister Karl und Rosa ein einfaches Leben führen. Sie helfen auf dem Hof ihrer Eltern, spielen im Wald und sammeln dabei das dringend benötigte Feuerholz für die Familie. Doch eines Morgens steht dort ein Schild: «Holz sammeln verboten. Holzdiebe werden bestraft.» Und dieses Verbot ist nur der Anfang einer großen Veränderung, die das Leben der Geschwister völlig auf den Kopf stellt. Schon bald wird die Familie von ihrem Hof vertrieben. In der Stadt müssen die Eltern, wie die meisten Inselbewohner, nun in Fabriken arbeiten, die reiche Herren von der Nachbarinsel Capitalia eröffnet haben. Während Vater und Mutter mehr schuften als je zuvor, reicht das Geld kaum für die Wohnung und das Essen. Den Menschen auf Feudalia war Wohlstand für alle versprochen worden, aber das erfüllt sich nicht. Doch muss das eigentlich so sein?

Warum haben die Arbeiter nichts vom erwirtschafteten Reichtum? Wieso ist der Wohlstand so ungleich verteilt? Auf der Suche nach Antworten stehen Karl und Rosa vor einem Rätsel – bis sie eine zündende Idee haben. Eine kämpferische Geschichte über Zusammenhalt und den Mut, gemeinsam etwas zu verändern.

Wolfgang M. Schmitt ist YouTuber, Podcaster und Kritiker. Seit 2011 betreibt er den Youtube-Kanal «Die Filmanalyse» und seit 2020 den Podcast «Die Neuen Zwanziger» mit Stefan Schulz.

Ole Nymoen studierte Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Jena und arbeitet als freier Journalist. Mit Wolfgang M. Schmitt spricht er in ihrem gemeinsamen Podcast «Wohlstand für Alle» über Geld sowie ökonomische Ideengeschichte und politische Ökonomie.

Nick-Martin Sternitzke ist Journalist und Moderator. Für die Kulturwellen der ARD schreibt und spricht er über Operette. Mit «Die kleinen Holzdiebe und das Rätsel des Juggernaut» hat er sein erstes Kinderbuch illustriert.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Insel Verlag.

Ulrich Schneider: «Krise: Das Versagen einer Republik»

«linksbündig» Buchpremiere, Heidi Reichinnek im Gespräch mit dem Autor

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Ulrich Schneider,
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Deutschland hat versagt, schreibt Ulrich Schneider. Die Bundesrepublik steht mit Corona, Energiekrise und explodierenden Lebenshaltungskosten vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Bis dahin unvorstellbare Summen wurden in zahllosen Entlastungspaketen für Wirtschaft und Bürgerinnen ausgegeben. Und doch gelang es nicht, diese Gesellschaft in ihrer Krise zusammenzuhalten. Das Ergebnis ist ein sozial noch tiefer in Arm und Reich gespaltenes Land, eine Mittelschicht in Angst vor dem sozialen Abstieg und ein Auftrieb rechtsradikaler Kräfte, wie man ihn in Deutschland nicht mehr für möglich gehalten hätte. Schneider nimmt eine schonungslose Abrechnung mit der Krisenpolitik von Großer Koalition und Ampel vor: Warum waren unsere Regierungen nicht zu einem solidarischen und zielgenauen Krisenmanagement fähig? Welche Rolle spielen die Abgeordneten des Deutschen Bundestages? Welche Rolle spielt die Armutslobby aus Gewerkschaften und Sozialverbänden? Und warum ist es so schwierig, eine Bewegung gegen die Armut zu initiieren?

Ulrich Schneider ist Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes mit Sitz in Berlin und ist auch als freier Autor, Berater und Sozialexperte tätig. Er ist Autor verschiedener Publikationen zu den Themen Armut in Deutschland, Verantwortung des Sozialstaates und soziale Gerechtigkeit. Im Westend Verlag erschienen u.a. «Kampf um die Armut» (2015), «Kein Wohlstand für alle!?» (2017) sowie «Generation 9/11» (2021).

Mit Heidi Reichinnek, MdB, Gruppenvorsitzende Die Linke im Bundestag und sozialpolitische Sprecherin. Moderation: Sabine Nuss (Autorin, Host Podcast Armutszeugnis)

Didier Eribon: «Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben»

«linksbündig» Buchpremiere, Marion Brasch im Gespräch mit dem Autor

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Marion Brasch,
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Nach seinem Weltbestseller «Rückkehr nach Reims» rückt Eribon erneut die Klassenfrage mit «Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben» in den Blick. Diesmal versucht er, der Stimme einer Frau Gehör zu verschaffen, die nie gehört wurde: seiner Mutter. Er beschreibt ein Klassenmilieu und eine Frau mit ihren Sorgen, ihrer Solidarität, ihren Vorurteilen.

Gekonnt verbinden sich soziologische Analyse und biografischer Ansatz zu einem schmerzvoll-starken Schnitt durch die Klassenlage im Wechsel und Kontinuität der Zeit. Eribon gelingt es, Klassengeschichten wieder hörbar zu machen. Und er bleibt nicht dabei stehen. Als politischer Intellektueller interveniert er in Debatten, ergreift Partei gegen die reaktionäre Entgegensetzung von «Class, Race & Gender». Über die Klassengeschichten, die derzeitig bedrohliche politische Lage und linke Perspektiven wollen wir mit dem Autor diskutieren.

Didier Eribon, geboren 1953 in Reims, ist ein französischer Soziologe, Autor und Philosoph. Sein im Original 2009 erschienenes Buch Rückkehr nach Reims machte ihn 2016 auch im deutschsprachigen Raum berühmt.

Moderation: Marion Brasch, Autorin und Hörfunkjournalistin