Video | Amerikas, Geschlechterverhältnisse Wohnraum für alle - feministisch vergesellschaften!
Die Sorgende Stadt als Ort gemeinsamer Kämpfe
Wohnraum für alle - feministisch vergesellschaften!
Die Krisen überschlagen sich schneller, als wir ihnen Namen geben können. In der Wohnungskrise sind die Folgen von Ökonomisierung und Privatisierungspolitiken für viele besonders spürbar und besonders existenziell. In vielen Ländern Lateinamerikas muss sich die Mehrheit der Haushalte verschulden, um das Leben erhalten zu können. Ein Treiber ist der finanzialisierte Immobilienmarkt, die Mieten fressen immer größere Teile des Haushaltseinkommens. Diese neue Form der Ausbeutung und Enteignung, die ihre Spuren auch in den Körpern von Frauen hinterlässt, haben die feministischen Bewegungen in Argentinien seit 2017 zum Politikum gemacht und damit Massen mobilisiert.Im Kampf gegen eine Finanzialisierung des Lebens treffen sich feministische und stadtpolitische Kämpfe.
Mit «Feministisch Enteignen» treten auch hier feministische Stimmen in der Debatte um eine Vergesellschaftung von Wohnraum nach vorne und mit ihnen die Frage, wie wir eigentlich Politik machen wollen. Viele Anliegen verbinden sich in der munizipalistischen Idee «Sorgender Städte», in denen für eine Vergesellschaftung des Lebens und der Bedingungen sozialer Reproduktion gekämpft wird. Was wir aus Argentinien lernen und wie sich Mietenbewegung und Feminismus gegenseitig stärken können, diskutieren gemeinsam:
Verónica Gago, Professorin und Aktivistin aus Buenos Aires. Sie berichtet über die feministische Organisierung gegen einen spekulativen Ausverkauf der Städte und des Lebens, wie sich die Finanzialisierung mit geschlechtspezifischer Gewalt verschränkt und warum genau das den Feminismus in Argentinien zu einer Massenbewegung gemacht hat.
Katalin Gennburg sitzt für die LINKE im Berliner Abgeordnetenhaus und ist eine der profiliertesten Kämpferinnen gegen einen Ausverkauf Berlins, für eine «strategische Raum-Rückgewinnung» gegen Spekulation und für eine «Sorgende Stadt» als munizipalistisch-sozialistisches Transformationsprojekt.
Isabella Rogner und Carolin Blauth sind aktiv in der FLINTA-Vernetzung der Kampagne «Deutsche Wohnen und Co enteignen». Mit ihrer Forderung «Feministisch Enteignen» rücken sie die geschlechtspezifischen Folgen der Wohnungskrise in Berlin in den Blick. Diese sind zahlreich – von einer Vergesellschaftung würden dementsprechend Frauen und FLINTA in besonderer Weise profitieren. Zeit für feministische Bewegungen, sich hier einzubringen. Moderation: Barbara Fried, Rosa-Luxemburg-Stiftung