Video | Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte, Kunst / Performance HEYM – Deutschmann, Moheit, Stadlober: «Tote Rehe»

Kostprobe des Konzerts zur Eröffnung der Stefan Heym-Ausstellung am 30.3.2023 in Berlin

HEYM – Deutschmann, Moheit, Stadlober: «Tote Rehe»

Zweite Single-Auskopplung aus dem Album «Vom Aufstoßen der Fenster».

«Ich aber ging über die Grenze», so schrieb der junge Helmut Flieg im Frühjahr 1933, kurz nachdem er genau das getan hatte. Kurz bevor er sich den Namen gab, unter dem er weltberühmt werden sollte: Stefan Heym. Über die Grenze gegangen, nach Prag, war er wegen eines Gedichtes.

Anfang 2020 fanden sich Klara Deutschmann, Daniel Moheit und Robert Stadlober ebenfalls an einer Grenze wieder, im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich. Und dort legten sich plötzlich Melodien über diese beinahe ein Jahrhundert alten Texte, und es entstanden Lieder, die über all die Jahre und Grenzen hinweg in unser Heute hinein sprechen.

Robert Stadlober gibt Stefan Heyms Gedichten eine neue, unverkennbare Stimme. Zwischen Singen und Sprechen, zwischen Aufbegehren und Zagen bricht ein steter, lebensbejahender Jubel sich seine Bahn, jugendhaft und doch mit aller Kraft und Klarheit. Klara Deutschmann ist mit ihrem Gesang und der Oboe die andere Stimme, die dem lyrischen Dialog Ausdruck verleiht. Rau oder warm, brüchig oder zart, scheint sie Heyms Gedanken melodisch fortzuspinnen. Getragen werden die Kompositionen von Daniel Moheits Akkordeon und von Stadlobers Gitarrenakkorden, einfach, aber mit großer Bestimmtheit gesetzt, mit Reminiszenzen an Singer-Songwriter, an Folk- und Protestsongs und Independent. «Vom Aufstoßen der Fenster» ist als CD und digital verfügbar.

Mehr zum Album im Argon-Verlag


«Ich habe mich immer eingemischt.» | Ausstellung anlässlich des 110. Geburtstages von Stefan Heym | Berlin, 30.3. bis 15.8.2023