Video | Muss die Linke woke sein? Linke Antworten auf den rechten Kulturkampf

Mit Özge İnan und Alex Demirović
Moderation: Amina Aziz

Muss die Linke woke sein? Linke Antworten auf den rechten Kulturkampf

Der Begriff «woke» ist eines der Reizthemen, über die in verschiedenen gesellschaftlichen Arenen heftig gestritten wird.
Entstanden in den Debatten der US-amerikanischen Linken versucht der Begriff eine Sensibilität für sprachliche Diskriminierung zu signalisieren. Die von Wissenschaftler*innen untersuchte Theorie besagt, dass Sprache nicht nur gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegelt, sondern sie erzeugt und verfestigt. Wer die Augen zumacht und Pilot hört, denkt statistisch betrachtet eher an einen männlichen Flugzeugkapitän als an eine weibliche Kapitänin. Um Begriffe, Schulbücher und Bezeichnungen sind zahlreiche gesellschaftliche Konfliktlinien entstanden mit dem Potential, «Triggerpunkte» (Lux/Mau/Westheuser) für gesellschaftliche Wut zu werden.
Die politische Rechte hat es verstanden, aus diesen Debatten politisches Kapital zu schlagen. Der Konflikt wurde polarisiert und nicht als Konflikt um Anerkennung von Menschen mit Diskriminierung gerahmt, sondern als Versuch der Intellektuellen und Linken, Menschen «umzuerziehen». Was ist politisch und strategisch die Aufgabe der Linken in dieser Debatte? Wie kann die Linke kluge Antworten auf den rechten Kulturkampf finden?