WissenschaftlerInnen und AkademikerInnen, die sich dem unterlegenen, benachteiligten oder oppositionellen Teil der Gesellschaft verbunden fühlten - den Gewerkschaften oder Parteien der Arbeiterbewegung, den Organisationen der bürgerlich-pazifistischen Friedensbewegung oder den liberal-republikanischen Verbänden -, sie blieben in Weimar oder in der Bundesrepublik der 50er und frühen 60er Jahre eine verschwindende Minderheit. Ihre Organisationen waren klein. Dennoch gibt es die Tradition dieser Minderheit. Es ist die humanistische Tradition eines Albert Einstein oder der Göttinger 18 und ihrer Positionsnahme gegen Remilitarisierung bzw. Atombewaffnung; es sind die Traditionen der Arbeiterbewegung und des Sozialismus, des Antifaschismus und der republikanischen Initiativen gegen die Notstandsgesetzgebung schon in den frühen 60er Jahren. Die 68er Studentenbewegung knüpfte an diese demokratischen Wissenschaftstraditionen an.
Der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler e.V.
wurde 1968 gegründet auf Initiative des Soziologen Werner Hofmann und des Politikwissenschaftlers Wolfgang Abendroth, aber auch des Erziehungswissenschaftlers Wolfgang Klafki, des Juristen Helmut Ridder, des Rhetorikers Walter Jens oder des Philosophen Jürgen Habermas.
Nachricht | GK Geschichte 1968-2008: 40 Jahre BdWi - Notizen zur Geschichte eines Vereins
Der BdWi, der grosse Interessensverband kritischer Wissenschaft in Deutschland wurde vor 40 Jahren gegründet. Ein Rückblick auf seine abwechslungsreiche Geschichte.