Ausstellung & Interview: «The Kids Want Communism» - Oder: Was 100 Jahre nach der sowjetischen Revolution noch passieren könnte
Interview mit Kurator und Direktor der MoBY-Museen in Israel Joshua Simon möglich
Ab dem 8. September 2017 ist die Ausstellung «The Kids Want Communism» im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in Berlin zu sehen. Die Ausstellung bildet anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution von 1917 den Abschluss einer Ausstellungsreihe, die im MoBY, den kommunalen Museen der Stadt Bat Yam, in der Nähe von Tel Aviv, gezeigt wurde. Dieses Jubiläum sollte nicht nur Anlass sein, über Form und Folgen des real existierenden Sozialismus im 20. Jahrhundert in Europa und Asien nachzudenken, sondern es lädt uns auch ein, genauer zu beleuchten, was beinahe passiert wäre, was nicht passiert ist, was hätte passieren können oder sollen und was noch immer passieren könnte. Die Ausstellung wird eröffnet am Freitag, dem 8. September 2017 um 19.00 Uhr im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin.
Joshua Simon: «Der Kommunismus ist die radikale Negation einer Realität, die Ausbeutung und Ungleichheit zelebriert: Überall, wo Kapitalismus hin geht, bringt er den Kommunismus als die Möglichkeit seiner radikalen Negation mit sich. Doch der Kommunismus begnügt sich nicht damit, lediglich Machtverhältnisse und die Spaltung in Klassen zu beschreiben, was zu einem «Wir gegen sie» führt, sondern er bietet noch eine zusätzliche Achse — eine, bei der wir die Zukunft werden.»
Dabei steht Kommunismus für die Wiederbelebung von Gemeinschaften ohne Privateigentum, kollektiv ausgerichtete indigene Gesellschaften, für Verbrechen und Untaten, aber auch für heldenhaften antifaschistischen Widerstand und den Sieg über die Nazis. Er steht für die revolutionäre Partei, Internationalismus sowie die Befreiung kolonialisierter Länder von imperialistischer Herrschaft, Geschlechtergleichheit und Bildung für alle, und für überall auf der Welt gelebte Solidarität und Kollektivität sowie die politische Botschaft eines Gefühls namens «Liebe». Dabei soll Kunst einen Raum anbieten, in dem sich die Form der politischen Argumentation verändert, in dem künstlerische Ausdrucksformen gesellschaftliche Bedeutung haben, gar eine revolutionäre. Dieser Herausforderung stellen sich Künstlerinnen und Künstler aus Israel, darunter Ohad Meromi und die New Barbizon Gruppe (Olga Kundina, Zoya Cherkassky, Natalia Zurabova und Asya Lukin) – gemeinsam mit Berliner, deutschen und europäischen Kunstschaffenden wie Olaf Nicolai, FAMU Prague (Nosratollah Karimi, Nabil Maleh, Piyasiri Gunaratna und Krishma) und Nicole Wermers. Getreu den Worten Jean-Luc Godards wollen sie keine Bilder einer Revolution, sondern ein revolutionäres Bild schaffen.
Joshua Simon steht Ihnen ab sofort bis Sonntag, den 10. September 2017 für ein persönliches oder telefonisches Interview zur Verfügung. Das Gespräch kann auf Englisch geführt werden. Falls nötig, unterstützen wir bei der Übersetzung. Wenden Sie sich mit Ihrem Gesprächswunsch bitte unter den unten angegebenen Kontaktdaten an mich.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Joshua Simon, gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, durch den Ausstellungsfonds für Kommunale Galerien und den Fonds für Ausstellungsvergütungen.
Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
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