Gespräch mit Lúcio Bellentani am 7. November 2017, 10.00 bis 11.00 Uhr im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin (1. OG)
Diskussion am 7. November 2017, ab 19.00 Uhr, Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Das Jahr 2017 könnte für Volkswagen das Jahr der Anklage werden. Und gemeint ist damit nicht der sogenannte Diesel-Skandal, der seit geraumer Zeit die Öffentlichkeit beschäftigt. VW do brasil wird vorgeworfen, sich an der Verfolgung und Folter von Oppositionellen durch die damalige Militärdiktatur in Brasilien beteiligt zu haben. Noch in diesem Jahr will die brasilianische Staatsanwaltschaft darüber entscheiden, ob sie gegen den Konzern Anklage erheben wird. Auch der Abschlussbericht eines von VW eingesetzten Historikers, der die Vorwürfe ebenfalls untersucht und seinen Bericht im Sommer an VW übergeben hat, soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. Es könnte für VW noch ein hartes Jahr werden.
Lúcio Bellentani arbeitete von 1964 bis 1972 als Werkzeugmacher bei VW in Brasilien. Der Kommunist und Gewerkschafter wurde während der Militärdiktatur unter Mitwirkung des Konzerns entführt und gefoltert. Er ist der Hauptbelastungszeuge in den seit 2015 dauernden Bemühungen, den Großkonzern zu einer aktiven und selbstkritischen Vergangenheitsarbeit zu zwingen und auch juristisch zur Verantwortung zu ziehen.
Bellentani, der zuletzt im Juli dieses Jahres in einer ARD-Dokumentation von seinem Schicksal berichtete, steht Ihnen am 7. November 2017 von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr für ein Hintergrundgespräch und O-Töne zur Verfügung. Das Gespräch findet im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung am Franz-Mehring-Platz 1 in 10243 Berlin statt. Foto- und Filmaufnahmen sind möglich. Wolfgang Kaleck vom European Center for Constitutional and Human Rigths (ECCHR) wird zusätzliche Informationen zum juristischen Aspekt der Thematik beitragen.
Lúcio Bellentani ist im November Gast der Rosa-Luxemburg-Stiftung und nimmt vom 3. bis 5. November an der General Assembly in der Staatsbühne in Berlin teil. Am Abend des 7. November findet zudem ab 19.00 Uhr eine Diskussionsveranstaltung im Münzenbergsaal der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mehring-Platz 1 in 10243 Berlin statt. Unter dem Titel «VW und Mercedes Benz: Komplizen der Militärdiktaturen in Brasilien und Argentinien? Überlebende der Folter belasten Manager der Tochterunternehmen der deutschen Konzerne» diskutieren Lúcio Bellentani, Heike Hänsel (MdB, Die Linke), Wolfgang Kaleck und Claudia Müller-Hoff (beide ECCHR). Der ebenfalls Betroffene, ehemals bei Mercedes-Benz in Argentinien beschäftigte Gewerkschafter Héctor Ratto, musste seine Teilnahme leider aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Die Redebeiträge auf Deutsch und Portugiesisch werden simultan übersetzt. Über Ihre Anmeldung zum Hintergrundgespräch würde ich mich freuen. Sollten Sie an der Abendveranstaltung teilnehmen wollen und technische Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte ebenfalls an mich.
Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
Presse | Rosa Luxemburg Stiftung
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