Nachricht | Rosa-Luxemburg-Stiftung Clara-Zetkin-Stiftung in Berlin gegründet

Neue Treuhandstiftung unter dem Dach der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Information

Autor

Detlef Nakath,

Clara Zetkin und Rosa Luxemburg (Mannheim, 1910)

Am 30. November 2018 hat sich in Berlin die «Clara-Zetkin-Stiftung. Gedächtnis demokratischer Sozialistinnen und Sozialisten» konstituiert. Die Clara-Zetkin-Stiftung ist eine unselbständige Treuhandstiftung unter dem Dach der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie ist ein Zusammenschluss aus der bisherigen «Michael-Schumann-Stiftung» und der «Wolfgang-Abendroth-Stiftungsgesellschaft». Beide bisher tätigen Stiftungen waren vor allem auf dem Gebiet der politischen Bildung tätig und beschäftigten sich mit der deutschen und europäischen Zeitgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert sowie mit den Biographien von Repräsentant*innen der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Diese Themen werden auch zukünftig das Profil der neuen Stiftung prägen. Als Stiftungszweck ist in der Satzung formuliert: «Zwecke der Stiftung sind die Förderung von politischer Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Stiftung soll damit einen Beitrag leisten zur Entfaltung freien Denkens und solidarischen Handelns in humanistischem, demokratischem und internationalistischem Geist.» Es ist beabsichtigt, Veranstaltungen mit verschiedenen Partnerinstitutionen vorzubereiten und durchzuführen und sich damit an der wissenschaftliche Debatte zu Themen der deutschen und europäischen Zeitgeschichte aktiv zu beteiligen. Außerdem will sich die Clara-Zetkin-Stiftung im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der Vergabe von Forschungsaufträgen sowie an Publikationsvorhaben beteiligen und öffentliche Bildungsangebote zu Grundtendenzen moderner Gesellschaftsentwicklung sowie dem Verhältnis von Wissenschaft und Politik unterbreiten.

An der Gründungsversammlung nahmen Vertreter*innen der Quellstiftungen teil und legten fest, dass zunächst je sieben Vertreter*innen aus beiden Einrichtungen den Vorstand der Clara-Zetkin-Stiftung bilden werden. Dazu gehören u.a. die Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung  Dr. Dagmar Enkelmann, der frühere Stiftungsvorsitzende Heinz Vietze, die Moskauer Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung  Kerstin Kaiser, der langjährige Abgeordnete im Europäischen Parlament Thomas Händel, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Axel Troost sowie der Regionalbüroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Hessen,  Murat Çakır.  Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Dr. Detlef Nakath (Potsdam), zur Stellvertreterin Anny Heike (Fürth) gewählt.

Als erste größere Veranstaltungen plant die Clara-Zetkin-Stiftung, sich an einer Veranstaltung der Bayerischen Rosa-Luxemburg-Stiftung anlässlich des 100. Jahrestages der Ermordung des ersten sozialistischen Ministerpräsidenten Bayerns, Kurt Eisner, im Februar 2019 zu beteiligen. Außerdem soll zum 30. Jahrestages des Sonderparteitages der SED/PDS im Dezember 2019 in Berlin eine Diskussionsveranstaltung zum «Bruch mit dem Stalinismus als System» sowie zur Geschichte der PDS stattfinden. Darüber hinaus sind kleinere Abendveranstaltungen sowie die Förderung von Publikationsprojekten gemeinsam mit anderen Partnern geplant.