Dokumentation Landesmitgliederversammlung und Beitrag zur Strukturwandeldebatte

Die Mitglieder der RLS Brandenburg kamen am 11. Mai zur Mitgliederversammlung in Potsdam zusammen, geleitet von Marlen Block, der stellvertretenden Vorsitzenden. U.a. war auch der Strukturwandel in der Lausitz Thema.

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Am Samstag, 11. Mai, hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Auf dem Programm stand ein Rückblick auf die Veranstaltungstätigkeit 2018 sowie die bisherige Umsetzung und weitere Planung der Veranstaltungen im Jahr 2019. Als Gast der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin nahm die stellvertretende Leiterin des Bereichs „Bundesweite Arbeit“, Stefanie Ehmsen, teil.

Eingangs verwies die stellvertretende Vorsitzende der RLS Brandenburg, Marlen Block, auf die großen gesellschaftlichen Umbrüche und die sich verstärkende Spaltung der Gesellschaft, die sich im „Superwahljahr“ 2019 (Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen) auch in den Wahlergebnissen widerspiegeln wird und die politische Bildung auch in diesem und den nächsten Jahren wieder vor große Herausforderungen stellt. Insbesondere ermutigte sie dazu, sich keine Themen von rechts aufdrängen zu lassen, sondern selbstbewusst die eigenen Themen zu setzen und damit dem Aufweichen linker Werte entgegenzuwirken.

Der Rückblick auf das Jahr 2018 zeigte, dass zu insgesamt 128 Veranstaltungen in 28 Städten insgesamt 4.504 Teilnehmer*innen gekommen waren. Auch wenn der größte Teil der Veranstaltungen (42) immer noch in der Landeshauptstadt Potsdam stattfindet, wurde bei der Vorstellung der Arbeit der Regionalbüros in Cottbus/Chóśebuz, Senftenberg/Zły Komorow, Brandenburg an der Havel und Fürstenwalde deutlich, welch große profilgebende Wirkung die Veranstaltungstätigkeit der Ehrenamtlichen in den Regionen für das Programm der Landesstiftung hat. So haben die Regionalbüros in Senftenberg/Zły Komorow und Cottbus/Chóśebuz wieder einen großen Beitrag zur Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in die Diskussionen über die Zukunft der Lausitz geleistet. Der Bericht über die Veranstaltungstätigkeit in der Lausitz gab zugleich einen guten Einblick in die aktuellen Debatten vor Ort rund um den Strukturwandel und regte auch bei unserer Mitgliederversammlung zu interessierten Nachfragen und Diskussion an. In Fürstenwalde gelingt es zunehmend, durch eine Filmreihe, in der Menschen mit Handicap und deren Selbstermächtigung und selbstbestimmtes Handeln im Mittelpunkt stehen, Menschen mit Handicap als Zielgruppe anzusprechen. Die Bemühungen, die Arbeit in den Regionen auszubauen, werden auch in diesem und im kommenden Jahr weiter intensiviert werden.

Cathleen Bürgelt, Referentin für politische Bildung im ländlichen Raum, stellte einige Eckpfeiler zur Stärkung der Bildungsarbeit in den Regionen vor. Um längerfristig mehr Kontinuität und Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit mit Partner*innen in den Regionen zu erreichen, sollen neue Kontakte geknüpft und bestehende intensiviert werden, Themen gesetzt werden, die für ein gutes Leben im ländlichen Raum relevant sind und zentrale, landesweit bedeutende Veranstaltungen jenseits von Potsdam durchgeführt werden. Vorbild dafür könnte die zentrale Frauentagsveranstaltung sein, die 2018 in Fürstenwalde und in den Jahren davor in Senftenberg/Zły Komorow und Cottbus/Chóśebuz stattgefunden hatte.

Nachdem die Geschäftsführerin, Julia Bär, einen Überblick über die laufende Veranstaltungstätigkeit und -planung für das zweite Halbjahr gegeben hatte, lud sie die Mitglieder dazu ein, sich über die Mitgliederversammlung hinaus verstärkt in die inhaltliche Planung für 2020 einzubringen und schlug vor, im Spätsommer dazu eine Ideenwerkstatt zu organisieren, um die Diskussionen und Vorschläge der Mitgliederversammlung zu vertiefen. Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen vor dem Hintergrund der kommenden Wahlergebnisse wird voraussichtlich 2020 ein thematischer Fokus auf dem 30. Jahr der staatlichen Einheit sowie auf dem 75. Jahrestag der Befreiung liegen. Die stellvertretende Vorsitzende, Marlen Block, forderte nach dem Rückblick auf 2018 dazu auf, „zuversichtlich in die weitere Arbeit zu starten, denn wie es die Proteste gegen die rechten Ausschreitungen in Chemnitz im vergangenen Jahr schon zeigten: WIR SIND MEHR.“

Zum Beitrag von Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann zur Bedeutung des Strukturwandels für die politische Bildungsarbeit in der Lausitz ...