Nachricht | Soziale Bewegungen / Organisierung - Kultur / Medien - Gesellschaftliche Alternativen - Sozialökologischer Umbau Deutscher Evangelischer Kirchentag 2019

Veranstaltungen der Stiftung auf dem Kirchentag (19. - 23. Juni in Dortmund)

Am 15. Januar 1919 wurde die Sozialistin, Jüdin, Demokratin, die Wissenschaftlerin Rosa Luxemburg durch parafaschistische Truppen in Berlin ermordet. Der letzte von ihr geschriebene Satz in der Roten Fahne am 14. Januar 1919 war der Revolution gewidmet: «Ich war, ich bin, ich werde sein!» Dennoch stand für sie fest, dass «revolutionäre Tatkraft» nur einhergehen kann mit «weitherzigster Menschlichkeit». Dies war für sie der «wahre Odem des Sozialismus» (Die Rote Fahne, 18.11.1918). 

Ohne grundsätzliche Gesellschaftsveränderung sah sie keine Chance für eine humane Gesellschaft in Frieden mit der Natur und in Solidarität mit allen Menschen weltweit. Sie stand für einen demokratischen Sozialismus, dessen zentraler Wert die Freiheit jeder und jedes Einzelnen ist. Wegen ihres Kampfes gegen den Krieg wurde sie eingekerkert, wegen ihrer Kritik an der Diktatur der Bolschewiki war sie lange verfemt. Wir haben uns gefragt, was würde Rosa Luxemburg sagen zum diesjährigen Motto des Kirchentags: «Was für ein Vertrauen» (2. Könige 18,19).

Sie hatte das Vertrauen darauf, dass sich Menschen immer wieder zusammenfinden, um für soziale Gerechtigkeit, für Frieden, für den Erhalt der Schöpfung aber auch gegen Hass und Menschenverachtung zu kämpfen. Das war kein blindes Vertrauen, sondern die Hoffnung, dass durch eigenes Beispiel und eigenen Einsatz auch Andere die Kraft und den Mut dafür finden. Rosa Luxemburgs letzte Mahnung ist nach wie vor aktuell: diese kapitalistische Ordnung, die wir mit unserem Lebensstil mittragen, «ist auf Sand gebaut». 

Auch wenn das Tagesgeschehen oft daran zweifeln lässt – es gibt sie, die Kämpfe für eine bessere Welt: Über 240.000 Menschen demonstrierten im Oktober 2018 in Berlin für Solidarität und gegen rechte Hetze unter dem Motto: «#Unteilbar! » Weltweit streiken Jugendliche freitags, um auf den Klimawandel hinzuweisen und für eine Umkehr in der Klimapolitik. Über die vielfältigen Proteste, über Gründe ihres Erfolgs und über die Schwierigkeiten von Veränderungen, möchten wir mit Ihnen im Sinne Rosa Luxemburgs diskutieren: den Menschen zugewandt, kulturvoll, streitbar und offen für Neues. 

Wir laden Sie ein, uns an unserem Stand zu besuchen, nutzen Sie unsere Publikationen und kommen Sie mit uns direkt ins Gespräch. Sie finden uns auf dem Markt der Möglichkeiten: Halle 6 – G21. Seien Sie herzlich willkommen!

Veranstaltungsprogramm im PDF-Folder.

Ansprechpartnerinnen:

  • Cornelia Hildebrandt, cornelia.hildebrandt@rosalux.org, Tel. 0176 23280845;
  • Lucie Billmann, lucie.billmann@rosalux.org

Der RLS-Blog über Kirche, Religion und Weltansichten: http://religionskritik.blog.rosalux.de