Nur wenige Worte der deutschen Sprache lösen so unterschiedliche Reaktionen und Emotionen aus wie der Begriff Heimat. Für die einen liegt die Heimat in der Vergangenheit, in ihren Erinnerungen an eine schöne Kindheit oder vertraute Landschaften. Andere suchen eine Heimat irgendwo in der Fremde und hoffen auf soziale Kontakte, in denen sie akzeptiert und nicht ausgegrenzt werden. In einer Zeit des Umbruchs, stellen sich immer mehr Fragen nach Heimat, Identität, Offenheit und Zugehörigkeit. Wieder andere halten den Begriff Heimat für historisch belastet, weil er untrennbar mit deutsch-nationalen Ideologien verbunden sei, die während der NS-Diktatur zur Diskriminierung und Vernichtung unerwünschter Minderheiten führten. Das Wort Heimat ist hier Synonym für eine trügerische Idylle, Ausgrenzung und Kitsch.
Wer sich mit (regionaler) Geschichte befasst, ist beinahe zwangsläufig immer wieder mit diesem Terminus konfrontiert. Es gibt Heimatforscher, Heimatmuseen, Heimatzeitungen, Heimatkrimis, Heimatfilme und inzwischen auch Heimatministerien. Warum dieser häufige Gebrauch eines vieldeutigen Wortes, das es in anderen Sprachen nicht gibt und das daher kaum zu übersetzen ist?
Kerstin Faust (Künstlerin) von der Kunstinitiative »in between« und Hubert Brieden (Historiker) vom Arbeitskreis Regionalgeschichte haben sich beide auf besondere Weise mit dem Thema Heimat auseinandergesetzt und eine spannende Ausstellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln entwickelt.
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Regionalgeschichte e.V. und der Kunstinitiative »in between« in Kooperation mit der Volkshochschule Hannover Land, dem Filmclub Cinema Leinepark e.V., dem Radio Flora Hannover und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.