Es war eine unfreiwillige Unabhängigkeit, in die die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan mit dem Ende der UdSSR hineinschlidderten. Anders als in Osteuropa gab es in den zentralasiatischen Republiken keine Unabhängigkeitsbewegungen, die eine Emanzipation von Moskau gefordert hätten. Und so ist der Weg der zentralasiatischen Staaten – bei aller individueller Unterschiedlichkeit – heute noch immer ein unentschiedener, schwankend zwischen der Fokussierung auf die alten Verbindungen nach Russland und dem Erkunden neuer politischer Pfade, allein oder mit neuen Partnern. Und auch die Gesellschaften befinden sich in einer Phase der Auseinandersetzung über die Bewahrung, Modernisierung oder Zerschlagung von Werten und Normen, die die Region lange Zeit geprägt haben.
Diese Gesellschaften im Umbruch, an der Schwelle zu Aufbrüchen mit unklaren Zielen, zeigen auch die Filme, die die Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Reihe Umbrüche / Aufbrüche – Neues Kino aus Zentralasien präsentiert. Egal ob in den Bergen zwischen Tadschikistan und Usbekistan, in der Metropole Almaty oder in den Weiten der kirgisischen Steppe: Überall gibt es Veränderungen– nur unterscheidet sich der Umgang der Protagonist*innen mit diesen.
Im Anschluss an jede Filmvorführung findet ein Gespräch mit Filmemacher*innen, Aktivist*innen oder Wissenschaftler*innen über den Film und die Situation vor Ort statt. Der Eintritt ist frei.
30.10. 2019, 19.00 Uhr
Das Geheimnis eines Leaders / Sekret Lidera
Kasachstan 2018, 97 Min., OmdU
06.11.2019, 19.00 Uhr
40 Days of Silence / Chilla
Usbekistan 2014, 88 Min., OmeU
13.11.2019, 19.00 Uhr
I want to be different – Metal Rock in Tajikistan
Tadschikistan 2016, 79 Min., OmeU
20.11.2019, 19.00 Uhr
Der Dieb des Lichts / Svet-Ake
Kirgistan 2010, 80 Min., OmdU
27.11.2019, 19.00 Uhr
Ayka
Russland / Kasachstan 2018, 100 Min., OmdU