Ulrike Hempel und Uwe Michel sprechen zum 200. Geburtstag Friedrich Engels mit Micha Brie über sein in diesen Tagen erscheinendes Buch «Sozialist-Werden: Friedrich Engels in Manchester und Barmen, 1842-1845». Im Zentrum steht dabei Engels’ Leitfrage: Auf welchem Wege kann eine menschliche Gesellschaft geschaffen werden? Engels’ 200. Geburtstag könnte Anlass sein, ihn aus dem Schatten von Marx herauszuholen, die Tendenz zu überwinden, ihn zur Zweitklassigkeit zu degradieren.
Während des 200. Geburtstages von Marx im Jahr 2019 fast wie ein bundesdeutscher Staatsfeiertag begangen worden ist und weltweit Konferenzen stattfanden, werden die Feierlichkeiten zu Engels’ 200. Geburtstag am 28. November dieses Jahres aller Voraussicht nach bescheidener ausfallen.
In einem Brief an seinen Freund und Mitstreiter Johann Philipp Becker schrieb Engels 1884 über sich: «Ich habe mein Leben lang das getan, wozu ich gemacht war, nämlich zweite Violine [zu] spielen, und glaube auch, meine Sache ganz passabel gemacht zu haben. Und ich war froh, so eine famose erste Violine zu haben wie Marx.» (MEW 36: 218) Mit diesem Bild führt uns Engels bewusst in die Irre. Marx und er spielten im Duett; mal war es Engels, mal Marx, der Ton und Rhythmus vorgab.
Veranstaltungsort
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Salon
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
Zeit
11.03.2020, 18:00 - 20:00 Uhr
Kontakt
Uwe Michel
Leiter der Bibliothek, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: uwe.michel@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310166