Sein Lebensweg führte vom 14-jährigen Hilfsarbeiter zum Papiermacher bei der Feldmühle in Düsseldorf, über den zweiten Bildungsweg zum Sozialarbeiter und Diplom-Pädagogen, zum Lehrer an den Bildungsstätten der IG Metall. Obwohl er aus gesundheitlichen Gründen mit 46 Jahren in Rente gehen musste, blieb Udo tatkräftig. Er wurde zum Autor von mehr als 30 Büchern und vielen Aufsätzen, organisierte Ausstellungen und Filme und war ein gefragter Referent.
Udo ging es immer um die Vermittlung der Erfahrungen aus solidarischen Kämpfen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, mehr Demokratie im Betrieb und in der Gesellschaft sowie gegen Kriegsgefahren und ihre Anstifter. Besonders wichtig war ihm die Einbeziehung der Kultur und der Künstler*innen in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Im Rosa-Luxemburg-Club Düsseldorf war Udo von der Gründung bis kurz vor seinem Tod aktiv – stets auf der Suche nach Kooperationspartner*innen und ein zuverlässiger Helfer der Nachbarclubs, besonders in Mönchengladbach. Für die Landestiftung NRW organisierte er als Mitglied des Beirats 2010 eine große Plakat-Ausstellung der westdeutschen Friedensbewegung in der Volkshochschule Essen anlässlich eines Seminars mit Pax Christi. Die Ausstellung wurde zudem im Jahr 2012 im Brüsseler Europaparlament und 2015 in der Volkshochschule Düsseldorf gezeigt-
Er sorgte für die Schenkung von mehr als 10.000 gewerkschaftlichen und politischen Plakaten an das Plakatmuseum in Essen durch die Stiftung. Manche Ausstellung bereicherte er zudem mit Leih-Kunstwerken und seltenen Originalen aus seinem scheinbar unerschöpflichen Archiv zur Geschichte der Arbeiter*innenbewegung. Immer half er mit konstruktivem Rat.
Der Landschaftsverband Rheinland verlieh ihm auf Vorschlag der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW 2017 den Rheinlandtaler.
Udo Achten hat über Jahrzehnte hinweg mit seiner Bildungsarbeit viele Gewerkschaftler*innen geprägt und als Freund*innen gewonnen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW e.V.
Duisburg, den 11. Februar 2021