Kolloquium zu 100 Jahre Groß-Berlin vom 6. Mai 2021. Eine Kooperationsveranstaltung der Hermann-Henselmann-Stiftung, der Rosa Luxemburg Stiftung und von "Helle Panke" e.V - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.
Berlin und sein Umland präsentieren sich heute als Siedlungsstern. Schienentrassen und Ausfallstraßen bildeten seit Ende des 19. Jahrhunderts eine einprägsame wachsende Siedlungsstruktur, die sich deutlich von den ringförmigen Stadterweiterungen früherer Jahrhunderte unterschied. Diese Straßen-Schienen-Radialstruktur wurde durch Ringe ergänzt: die Ringbahn, den inneren Autobahn(teil)ring, den (bislang wenig beachteten) äußeren Eisenbahnring und den äußeren Autobahnring. Dieses besondere Ring-Radial-Gerüst spiegelt beides wider: die Tradition des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs wie die – kürzere – Tradition der autogerechten Stadtregion. Der Siedlungsstern ist nicht nur eine Realität, die sich in Brandenburg-Berlin während der Zeiten weltweiter Zersiedelung aufgrund der Teilung Deutschlands erhalten hat. Er ist auch ein Leitbild für die wachsenden Metropole im neuen Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Dieses Leitbild hat eine lange Tradition, es wurde erstmals im Wettbewerb Groß-Berlin 1908–10 angedacht. Doch was verbirgt sich hinter diesem Leitbild, was macht den Siedlungsstern aus, woraus bestehen die Siedlungsstrahlen? Wie verbindet sich der Stern mit dem so genannten Städtekranz, den Städten der «zweiten Reihe»? Soll, kann oder muss dieser Stern weiterentwickelt werden? Drei Planungsbüros haben sich auf Bitte der Hermann-Henselmann-Stiftung diesen Fragen gestellt. Auf dem Kolloquium präsentieren sie ihre Überlegungen zur Weiterentwicklung der Sternenstrahlen West und Ost sowie zu den Umlandgemeinden Hohen Neuendorf und Michendorf