Unter dem Titel «WENDEpunkte» führte die Erik-Neutsch-Stiftung 2020/2021 ihren Literaturwettbewerb für junge Autor*innen bis 35 Jahre durch. Das Thema reizte viele und so haben sich 104 Teilnehmer*innen mit Textbeiträgen beteiligt. Eingereicht wurden 84 Prosa-Texte und 20 Lyrik-Beiträge mit insgesamt 1.100 Druckseiten. Damit erfuhr der Literaturwettbewerb eine erfreulich große Resonanz. Nach anderthalb Jahren intensiver Arbeit der zehnköpfigen ehrenamtlichen Jury stehen die Preisträger fest. Am 8. August 2021 findet der Literaturwettbewerb mit der Preisverleihung für die besten Textbeiträge in den Kategorien Prosa und Lyrik nun seinen feierlichen Abschluss.
«Es ist jedes Mal spannend, die Verfasser*innen der Texte kennenzulernen, die in diesem Jahr ausgezeichnet werden. Mit dem Preis wollen wir junge Autor*innen ermutigen und unterstützen, ihren literarischen Weg zu finden», so Evelin Wittich, Vorsitzende des Vorstands der Erik-Neutsch-Stiftung. Noch zu seinen Lebzeiten hatte Erik Neutsch 2006 gemeinsam mit politischen und literarischen Freunden die gleichnamige Stiftung, eine Treuhandstiftung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, begründet. Am 21. Juni 2021 wäre der Schriftsteller, der 2013 verstorben war, 90 Jahre alt geworden. Hauptort seines literarischen Schaffens, zu dessen bekanntesten Werken Spur der Steine und Der Frieden im Osten gehören, war Halle.
Zum Thema des Wettbewerbs hieß es in der Ausschreibung: «Wendepunkte verändern das einzelne Leben, entwickeln sich in gesellschaftlichen Fragen, oder sie beschreiben gar Systemwenden, wie sie Neutsch gleich zweifach erlebt hat: mit dem Ende Nazideutschlands in seiner frühen Jugend und später mit dem Mauerfall… Die heutigen gesellschaftlichen Prozesse und Umbrüche, ihre vielfältigen Wendepunkte und wie die junge Generation sie sieht, bewertet, beeinflusst, sollen der Rahmen für die eingesendeten Texte sein.»
Eine Auswahl der eingesendeten Texte – nicht nur die ausgezeichneten – werden im Nachgang in einem Sammelband veröffentlicht.