Léon Poliakov: St.Petersburg - Paris - Berlin. Mémoiren eines Davongekommenen
Wir haben eine kleine Lesungstour zu Léon Poliakovs Autobiografie, erschienen in der Edition Tiamat, organisiert. Die Übersetzer Jonas Empen und Alex Carstiuc stellen Leben und Werk des Historikers vor.
15.11. Trier
16.11. Mainz/Insitut française
17.11. Morbach/Kino Heimat
Poliakov musste als Kind mit seinen Eltern vor der Oktoberevolution fliehen und gelangte über Berlin nach Paris, wo sein Vater das Pariser Tagblatt ins Leben rief und zum populären Sprachrohr von Schriftstellern wie Heinrich Mann und Oskar Maria Graf machte. 1940 geriet Léon Poliakov in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Flucht schloss er sich der Résistance an und beteiligte sich an der Rettung von Juden. Noch während der Befreiung Frankreichs begann Poliakov mit der Sammlung von Täterdokumenten und war Mitglied der französischen Delegation bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen. Schon 1951 entstand auf Anregung von Alexandre Kojève und Raymond Aron seine Studie »Le Bréviaire de la haine«, der erste systematische Versuch, den Massenmord an den Juden zu dokumentieren.