Mehr als 10 Prozent der globalen CO₂-Emissionen, die Abholzung der Regenwälder und ein immenser Wasserverbrauch gehen auf die Gewinnung und Weiterverarbeitung von Metallen zurück. Das widerspricht dem gängigen Mantra, dass die Dekarbonisierung nur mit mehr metallischem Bergbau vorangetrieben werden kann. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung und PowerShift haben sich in einer Studie mit den Klimafolgen der Rohstoffgewinnung beschäftigt und kommen zu dem eindeutigen Schluss, ohne Rohstoffwende und eine Reduzierung des Verbrauchs wird die Klimakatastrophe kaum aufgehalten werden können.
„Das einseitige Vertrauen auf technologische Lösungen der Klimakrise ist blind für die Gefahren durch die Rohstoffverarbeitung“, erklärt der Autor der Studie, Michael Reckordt von PowerShift. „Seit Jahren beobachten wir Proteste gegen Bergbauprojekte, Umweltkatastrophen und Menschenrechtsverletzungen. Die Erkenntnis daraus ist, dass Deutschland eine Rohstoffwende initiieren sollte, die den absoluten Verbrauch von bergbaulich gewonnenen Rohstoffen reduziert und menschenrechtliche sowie ökologische Standards stärkt.“
„Selbstverständlich müssen wir konsequent und zeitnah aus der Verbrennung von fossilen Rohstoffen aussteigen“, ergänzt Steffen Kühne von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. „Aber wir dürfen nicht dieselben Fehler noch einmal machen: Wir brauchen eine ressourcenleichte Wirtschaft und dürfen die Abhängigkeit von Kohle- und Ölimporten nicht auf Kupfer-, Stahl- und Lithium-Importe verlagern. Umweltschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit müssen im Zentrum einer zukunftsfähigen Rohstoffpolitik stehen.“
In einer gemeinsamen Studie haben PowerShift und die Rosa-Luxemburg-Stiftung sich mit den klimapolitischen Auswirkungen der Gewinnung und Verarbeitung von metallischen Rohstoffen auseinandergesetzt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass dieses „heiße Eisen“ bisher von der Politik weitgehend ignoriert wird, um ein „Weiter-So“ nicht zu gefährden.
Link zur Broschüre: https://www.rosalux.de/publikation/id/45747.
Jannine Hamilton
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