Dokumentation „Ich habe für das Gerechte und Gute gekämpft, für die Verbesserung der Welt.“

Eine Erinnerung an Olga Benario (1908-1942)

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Das bewegte Leben und beeindruckende Wirken einer wichtigen, aber fast vergessenen Persönlichkeit der deutschen und brasilianischen Arbeiterbewegung war das Thema einer Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Potsdam.

Am 19. Mai 2022 fand im hausZwei im freiLand die Vorführung des Semi-Dokumentarfilms „Olga Benario: ein Leben für die Revolution“ von Galip Iyitanir aus dem Jahr 2004 statt. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an den Regisseur für die Erlaubnis zur Vorführung. Darin wird das Leben der Kommunistin Olga Benario vorgestellt, die 1908 in München geboren und in einem sozialdemokratisch geprägten Umfeld aufgewachsen war. Bereits mit 15 Jahren engagierte sie sich im Kommunistischen Jugendverband in München, dann im Arbeiter*innenviertel Berlin-Neukölln, später war sie im Auftrag der Komintern in Frankreich, Großbritannien und schließlich Brasilien unterwegs, wo sie einen kommunistischen Aufstand vorbereiten sollte. Nach dessen Scheitern wurde sie 1936 widerrechtlich ins faschistische Deutschland ausgeliefert, in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern interniert und schließlich im Rahmen der Krankenmordaktion „14f13“ als Jüdin in der „Euthanasie“-Anstalt Bernburg am 23. April 1942 ermordet – mit 34 Jahren.

Zur Einleitung sprachen Claudia von Gelieu von der Galerie OLGA BENARIO und der brasilianische Journalist Lucas Reinehr, der den Anstoß für die Veranstaltung gab, mit Cathleen Bürgelt von der RLS Brandenburg über den unterschiedlichen Bekanntheitsgrad von Olga Benario in Ost- und Westdeutschland sowie in Brasilien und wie sich die politische Situation in Brasilien in den 1930er Jahren darstellte, als Olga Benario und Luis Carlos Prestes im Auftrag der Komintern nach Brasilien geschickt wurden. Zur Sprache kam auch, wie der Film entstanden ist, welche Beweggründe es gab, das Forum gegen Neofaschismus, Sexismus, Rassismus und Imperialismus nach Olga Benario zu benennen, und warum es wichtig ist, sich mit Olga Benario auch heute zu beschäftigen.

Tipp: Am 12. Juni 2022 begibt sich Claudia von Gélieu auf Spurensuche zu Olga Benario durch Berlin-Neukölln, 13 Uhr geht’s los am Rathaus Neukölln:
https://www.frauentouren.de/termine/fuehrungen/event/475-olga-benario.html

Und: wer Interesse hat, den Film auch andernorts in Brandenburg zu zeigen, kann sich gern bei uns melden.

Die Einladung zur Veranstaltung ist noch hier zu finden:
https://brandenburg.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/Q9C22/olga-benario---ein-leben-fuer-die-revolution