Am 8. Januar wurde zum elften Mal der Wissenschaftspreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen verliehen. Er gründet sich auf eine Stiftung des deutsch-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und Publizisten Günther Reimann aus New York. Den Wissenschaftspreis können vornehmlich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten, die in ihrer Forschungsarbeit originelle Überlegungen zu gravierenden gesellschaftlichen Problemen entwickeln. Er wird an Personen verliehen, die sich selbst bewerben, von Dritten oder vom wissenschaftlichen Beirat vorgeschlagen werden.
2011 erhielt Dr. des. Thomas Tetzner, Chemnitz, den mit 1.500 Euro dotierten Preis für seine Dissertation „Der Neue Mensch in Russland. Zur Ideengeschichte einer politischen Utopie“. In seiner Arbeit über den „Neuen Menschen“, die sehr grundsätzlich angelegt ist, kombiniert Tetzner die ideengeschichtliche Methode mit real-, religions- und philosophiehistorischen Verknüpfungen. Er zeigt mit guten und nachvollziehbaren Argumenten, dass gerade der Verlust, bzw. der Bruch mit der wichtigen kulturellen und politischen Rolle dieser Denkfigur des „Neuen Menschen“, wie er in der Hochphase des Stalinismus zu beobachten ist, die den Menschen nur in seiner Funktionalität der Produktivitätssteigerung gelten lassen will, ein wesentlicher Zusammenhang zur Gewaltherrschaft gesehen werden muss.
Bewerbungsschluss für den Wissenschaftspreis 2012 ist der 31. Oktober 2011. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen lädt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, sich zu bewerben.