Susan Zimmermann, GrenzÜberschreitungen. Internationale Netzwerke, Organisationen, Bewegungen und die Politik der globalen Ungleichheit vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, Wien: Mandelbaum 2010, 272 S., Euro 24,90, ISBN 3854763069
Sind internationale Aktivitäten für die Menschenrechte oder der weltweite Kampf gegen die Sklaverei problematisch, weil sie sich über Kulturen oder die nationale Souveränität anderer Länder hinwegsetzen, oder weil mächtige Staaten oder Gruppen die entsprechenden humanistischen Werte schwächeren Gruppen immer wieder aufzwingen? Wie kann der Kampf für globale Arbeits- und Sozialstandards und für weltweit wirksame Frauen- und Menschenrechte
mit der Kritik an ungleichen globalen Machtbeziehungen vereinbart werden?
Susan Zimmermann wirft einen neuen Blick auf die Geschichte der Auseinandersetzung internationaler Organisationen und Bewegungen mit den Strukturen globaler Ungleichheit. Dabei überschreitet sie disziplinär begrenzte Horizonte und tritt heraus aus den wissenschaftlichen und politischen Scheingefechten zwischen VertreterInnen globaler Reform- und Veränderungsansprüche einerseits und KritikerInnen globaler Ungleichheit andererseits. Welchen Beitrag leisteten die internationalistischen Bestrebungen zur Infragestellung oder Unterstreichung von Machtbeziehungen und sozialer Ungleichheit in verschiedenen Teilen der Welt? Welche Rolle spielten sie in der fortgesetzten Transformation des internationalen Systems?
Wie hingen die Ergebnisse internationalen Engagements mit dem politischen Charakter der jeweiligen Bewegungen und Organisationen zusammen?
Das Buch trägt dazu bei, dass die Internationalismusforschung, die neue transnationale Geschichtsschreibung und die „Global Studies“ ihre noch immer fortdauernde Orientierung an den Machtzentren des internationalen Systems überwinden.
Susan Zimmermann ist Professorin für Geschichte an der Central European University in Budapest und unterrichtet Globalgeschichte und Geschichte der Internationalismen an der Universität Wien. Wie schon 2007, wird sie auch an der ITH Konferenz 2011 als Referentin teilnehmen.
Quelle: Pressetext aus dem Rundbrief der ITH