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Johannesburgs Kampf um Wohnraum und Grundstücke 14 Jahre nach der Fußballweltmeisterschaft

Information

Autorin

Shereza Sibanda,

Spielende Kinder im Vorort Bertrams.
 
 

 

 

Foto: Jodi Bieber

Neben gut erhaltenen Gebäuden und Wohnblöcken in der Innenstadt von Johannesburg sieht man verfallene Häuser und informelle Siedlungen. An der Wohnungskrise hat sich der Kampf um das Recht auf Wohnen entzündet. Im Zentrum der Forderungen stehen rechtssichere, langfristige Mietverhältnisse, der Zugang zu grundlegenden Versorgungsleistungen und sicherer menschenwürdiger Wohnraum. Viele Menschen in Johannesburg leben unter unsicheren und menschenunwürdigen Bedingungen.

Shereza Sibanda ist Executive Director des Inner City Resource Centre in Johannesburg.

Dreißig Jahre nach dem Ende der Apartheid ist die Wohnungsfrage in Südafrika nach wie vor ungelöst. Die Wohnungskrise hat sich landesweit sogar verschärft. Im Jahr 2023 waren im Nationalen Wohnregister NHNR insgesamt 2,4 Millionen Haushalte registriert.[1] Der bereits verstorbene Experte für Wohnungspolitik Michael Blake, der für die International Labour Research Information Group (ILRIG) tätig war und eine wichtige Rolle beim Aufbau der Bürgerbewegung Housing Assembly in der Provinz Westkap spielte, schätzte 2017, dass 5,81 Millionen Haushalte auf eine Registrierung warten.  Der Zustand von 610.000 Häusern aus dem Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramm RDP [2] gilt laut ihm als so schlecht, dass sie abgerissen und wiederaufgebaut werden müssen; 1,5 Millionen Häuser benötigten größere Reparaturen. Mehrere Milliarden südafrikanische Rand wurden für den Wiederaufbau und die Reparatur maroder RDP-Häuser bereitgestellt. Davon sind große Summen versickert; das gesamte Programm ist mit Korruption durchzogen.

Für viele Menschen, die in der Innenstadt leben, verschärfte sich die Wohnungskrise, als Südafrika 2010 die Fußballweltmeisterschaft der FIFA ausrichtete. Südafrika wollte sich der Welt als geeinte Regenbogennation präsentieren. Doch 14 Jahre nach der Fußballweltmeisterschaft kämpfen viele ehemalige Bewohner*innen der Johannesburger Innenstadt, die für die Errichtung neuer Gebäude im Rahmen der Weltmeisterschaft vertrieben wurden, noch immer um den ihnen versprochenen alternativen Wohnraum.

Das Inner-City Resources Centre (ICRC) setzt sich seit 2005 für verdrängte Menschen aus der Innenstadt von Johannesburg ein, etwa durch rechtliche Unterstützung, Mobilisierung und Lobbyarbeit zum Schutz des Rechts auf Wohnraum und grundlegende Dienste.

Die Innenstadt von Johannesburg steht schon seit langem im Zentrum der Diskussionen über Stadterneuerung, Wohnrechte und die sozioökonomischen Ungleichheiten in Südafrikas Stadtlandschaften. Sie ist Schauplatz der allgemeinen Wohnungskrise im städtischen Raum Südafrikas, gekennzeichnet von extremer Ungleichheit, überfüllten Wohnungen und einem anhaltenden Kampf um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum.

Historisch betrachtet, wird diese Krise zusätzlich durch die Raumplanung aus der Zeit der Apartheid verschärft. Mittellose Menschen aus den Townships am Stadtrand bewegten sich weiter ins wirtschaftliche Zentrum der Stadt, woraufhin die weißen Bewohner*innen wegzogen und mit ihnen auch ihr Kapital verschwand. Es kam zu einer raschen Verdichtung, wirtschaftliche Ungleichheiten verfestigten sich und die südafrikanische Regierung scheiterte immer wieder bei dem Versuch, eine Lösung für die Wohnungskrise zu finden. Nun lebt ein Großteil der Stadtbevölkerung, zumeist die am stärksten benachteiligten Gruppen, in prekären und ungesunden Wohnverhältnissen mit gefährlichen und sogar lebensbedrohlichen Konsequenzen. Die jüngsten tragischen Brände in innerstädtischen Gebäuden haben die Diskussion um die Lebensbedingungen und die Sicherheit der mittellosen Bevölkerung Johannesburgs neu entfacht. Eine Lösung für die anhaltende Krise wird immer dringlicher. Es wird mit großer Sicherheit zu weiteren Tragödien kommen, wenn die Regierung es versäumt, einkommensschwachen Menschen Zugang zu sicherem und erschwinglichem Wohnraum zu ermöglichen.

Im Jahr 2000 kam es bei den Vorbereitungen auf die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2010 zu Spannungen in der Wohnungspolitik. Die grundlegenden Bedürfnisse der schwächsten Bevölkerungsgruppen standen den auf internationales Prestige ausgerichteten stadtplanerischen Projekten im Weg. Die Austragung der Fußball-WM in Johannesburg wurde als einmalige Gelegenheit gepriesen, das Stadtbild zu erneuern und internationale Investitionen anzuziehen. Die Vorbereitungen für dieses globale Spektakel waren jedoch für mittellose Stadtbewohner*innen mit erheblichen Brüchen verbunden. Per Zwangsräumung wurden Gebiete freigeräumt, die bei dem internationalen Publikum keinen guten Eindruck gemacht hätten.

Viele Bewohner*innen von Johannesburg wurden von der Stadt zwangsgeräumt, um Raum für die anvisierte Stadterneuerung zu schaffen. Vielen wurde zwar eine Ersatzunterkunft versprochen, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass diese Menschen ihren Wohnraum verloren haben. Einige wurden mit dem Versprechen auf erschwinglichen Wohnraum weggelockt, doch konnten sie sich dann die hohen Mieten nicht leisten oder wurden immer wieder neu vertrieben, weil die versprochene Ersatzunterkunft gar nicht zur Verfügung stand.

Am Beispiel des Vororts Bertrams lässt sich gut ablesen, wie schwierig das Recht auf Wohnen umzusetzen und wie hart der Kampf gegen Vertreibung in der Innenstadt von Johannesburg ist. Bertrams liegt direkt hinter dem Johannesburg-Stadion; etwa 150 Familien leben dort.

Die Stadt versuchte, die Bewohner*innen von Bertrams rund um das Ellis-Park-Stadion zu räumen, vor allem in der Berea und in der Gordon Road. Ein Gerichtsbeschluss für die Räumung lag nicht vor. Stattdessen machte die Stadt Johannesburg falsche Versprechungen, wie z. B. günstigere Mieten in Madollamoho im Joubert Park. Einige Bewohner*innen erklärten sich bereit, nach Madollamoho umzuziehen, wurden aber schnell wieder von dort vertrieben, da sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. Die meisten von ihnen zogen in die informellen Siedlungen in Booysen und Bekezela in der Innenstadt von Johannesburg. In der informellen Siedlung Bekezela leben etwa 900 Familien. In der Siedlung Booysens leben sowohl Migrant*innen als auch Südafrikaner*innen in schätzungsweise 4.000 Hütten. Es sind vor allem Familien und alleinstehende Frauen. Die meisten von ihnen wurden vorher aus ihren Wohnungen zwangsgeräumt. Da viele Haushalte von arbeitslosen Frauen geführt werden, ist geschlechtsspezifische Gewalt keine Seltenheit. Es kommt außerdem oft zu Bränden.

Einige Bewohner*innen von Bertrams, auch solche aus dem Bertrams Priority Block, glaubten nicht an das Versprechen einer Ersatzunterkunft und blieben auf den Grundstücken wohnen. Der Priority Block besteht aus sechs Massivbauten, in denen etwa 100 Familien leben. Die Bewohner*innen haben einen demokratisch gewählten Ausschuss eingerichtet, der sie bei Problemen vertritt. Er besteht hauptsächlich aus Frauen, was kaum überrascht, da die meisten Haushalte von Frauen geführt werden. Trotz fehlendem Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Strom sind die Häuser in gutem Zustand. Reparaturen werden durch Beiträge der Bewohner*innen an den Ausschuss finanziert. Wie die Bewohner*innen der Gebäude in der Innenstadt reagieren auch die Bewohner*innen des Priority Blocks stets geschlossen auf Drohungen, falsche Versprechungen und Räumungsbescheide.

Im Jahr 2019 standen nur noch wenige Gebäude im Bertrams Priority Block; andere waren bereits verbarrikadiert worden. Die Johannesburg Property Company (JPC) veranlasste daraufhin die Räumung derjenigen, die zurückgekehrt oder geblieben waren. Dann schaltete sich das ICRC ein und ermöglichte einen Dialog zwischen den Bewohner*innen und der JPC, die konkrete Angaben zu den versprochenen Ersatzunterkünften machen sollte.

Im Laufe der Gespräche konnte die JPC nicht nachweisen, dass Ersatzunterkünfte zur Verfügung standen und die Verhandlungen scheiterten. Danach weigerte sich die JPC, weiter mit den Bewohner*innen zu kommunizieren. Die Stadt Johannesburg ist ihrer Pflicht, Ersatzwohnraum bereitzustellen, übrigens nie nachgekommen. Einige Bewohner*innen wurden zum Beispiel vom Dinner Glass-Gebäude in der Carr Street in das Moth Building in der Delvers Street verlegt. Obwohl sie schon seit 2008 dort wohnen, haben sie noch immer keinen Strom und kein Wasser.

Situationen wie diese kommen in Südafrika sehr häufig vor. Das Misstrauen gegenüber Angeboten für Ersatzwohnraum ist groß. Das ICRC beobachtet die Situation weiterhin und hilft Bewohner*innen dabei, ihre Wohnumgebung sicher und sauber zu halten, damit weiter Menschen dort wohnen können. 

Die Geschichten von Bewohner*innen, mit denen das ICRC seit über 15 Jahren zusammenarbeitet, spiegeln die Herausforderungen für Tausende von Menschen in der Innenstadt von Johannesburg wider. Mary, die seit dem Jahr 2000 im Priority Block in Bertrams lebt und Mutter von fünf Kindern ist, verdient das Geld für den Unterhalt ihrer Familie mit dem Verkauf von Süßigkeiten und Kartoffelchips. Das ist eine typische Tätigkeit, die viele Menschen zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts wählen, weil sie keine Möglichkeit zur Aufnahme einer regulären Beschäftigung haben.[3] Ihre Kinder sind inzwischen alt genug zum Arbeiten, finden aber keine Anstellung – ein Ausdruck des weit verbreiteten Arbeitsplatzmangels und der zunehmend prekären Arbeitsverhältnisse, von denen vor allem junge Menschen in diesen Communities betroffen sind. Miso, eine dreifache Mutter, die seit 1999 im selben Wohnblock lebt, kann von ihrer Rente nicht einmal ein Zimmer in einem Wohnblock bezahlen. Das zeigt, in welcher finanziellen Unsicherheit vor allem ältere Bewohner*innen leben.

 

Eine Aufnahme des Lebens im Bertrams Priority Block.
 
 

 

 

Foto: Jodi Bieber

Dass viele Menschen so lange in diesen Wohnungen bleiben, ist auf den Wohnungsmangel zurückzuführen. Ihre Geschichten zeigen, wie sie ums Überleben kämpfen und welchen Einfallsreichtum die innerstädtischen Communities an den Tag legen. Sie sind gezwungen, trotz der katastrophalen Wohnverhältnisse in der Innenstadt zu bleiben, in der Nähe der öffentlichen Dienstleistungen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Lebensbedingungen der oben beschriebenen Personen verdeutlichen die gefährliche Lücke auf dem Wohnungsmarkt. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum für Menschen ohne gut bezahlte Arbeit.

Da die Stadt Johannesburg in vielen Gebäuden das Wasser und den Strom abgestellt hat, um die dort lebenden Menschen zu vertreiben, ist ein Großteil des Gebäudebestands verfallen. Viele Eigentümer*innen kümmern sich schon seit langem nicht mehr um ihre Gebäude und die Bewohner*innen sind gezwungen, illegal Wasser- und Stromanschlüsse anzuzapfen. Häufig kochen sie auch über offenem Feuer, was eine enorme Brandgefahr birgt. Aufgrund der ständigen Unterbrechung der Wasser- und Stromversorgung fingen Möbel oder andere Gegenstände im Gebäude Feuer. Viele dieser Brände werden nicht gemeldet.

Doch trotz der beispiellosen Tragödie in der Albert Street 80 – dem verheerendsten Wohnungsbrand in der Geschichte Südafrikas – sowie des Schocks, Traumas, Schmerzes und der Erschütterung, die so viele Menschen infolgedessen erlitten haben, hat die Regierung noch immer keine angemessenen Maßnahmen ergriffen. Den Überlebenden wurden Wellblechhütten als alternative Unterkünfte in einer unsicheren Gegend zur Verfügung gestellt. Menschen aus anderen afrikanischen Ländern wurden völlig im Stich gelassen. Stattdessen werden sie von Behörden und Politiker*innen häufig zum Sündenbock gemacht, um vom Versagen des Staates bei der Bewältigung der Wohnungskrise abzulenken. Diese Taktik verschärft ohnehin bestehende fremdenfeindliche Tendenzen. Die jüngsten Brände in innerstädtischen Gebäuden, insbesondere der Brand in der Albert Street 80, haben das Problem der unsicheren Wohnverhältnisse ins Blickfeld gerückt. Illegale Stromanschlüsse, die Verwendung unsicherer Heizquellen und überfüllte Wohnungen sind symptomatisch für die Verzweiflung und den Mangel an praktikablen Wohnmöglichkeiten, mit denen viele Menschen konfrontiert sind. Nach dem Brand in der 80 Albert Street gingen sechs weitere Gebäude in Flammen auf, von denen jedoch nur zwei in den Medien erwähnt wurden. Die Menschen, die in diesen Gebäuden lebten, haben einfach Hütten um die verbrannten Gebäude herum gebaut.

Die tragischen und entmenschlichenden Erfahrungen von Miso und Mary machen deutlich, dass nachhaltige Lösungen für die Wohnungskrise nur über konstruktive Gespräche zwischen den städtischen Behörden und den am stärksten gefährdeten Bewohner*innen möglich sind.

Das Recht auf Land und Wohnraum ist der Grundstein einer stabilen Gesellschaft und gehört zu den verfassungsrechtlich geschützten sozioökonomischen Rechten. Während der Apartheid wurde der großen Mehrheit das Recht auf einen Platz in der Stadt verwehrt. Das Erbe der bis heute von der Apartheid geprägten Stadtentwicklung, nach der Schwarze Afrikaner*innen keine Grundstücke in der Stadt besitzen durften, ist nicht aufgearbeitet worden. Die Stadt Johannesburg muss sich ihrer Verantwortung stellen, die Hinterlassenschaften der Apartheid zu beseitigen und allen Menschen angemessenen Wohnraum zu bieten, der frei von Klassendiskriminierung ist.

Im Jahr 2017 verabschiedete der Stadtrat von Johannesburg ein Programm zur Umsetzung von Maßnahmen gegen die Wohnungsnot, den Inner-City Housing Implementation Plan (ICHIP). Er greift auf innovative Partnerschaften mit privaten Bauträgern und anderen Innenstadtbewohner*innen zurück und konzentriert sich auf die Armen und Ausgegrenzten. Ein Programm umfasst den Bau und die Verwaltung von einfachen und sehr erschwinglichen Mietwohnungen, die von der städtischen Einrichtung Johannesburg Social Housing Company verwaltet werden. Doch obgleich das Wort «Umsetzung» im Namen des Programms auftaucht, ist in dieser Hinsicht sehr wenig passiert.  Seit der Verabschiedung des Programms ist weder klar, wie viele Wohnungen gebaut werden, noch wo die mittel- und arbeitslosen Menschen leben sollen. Das kann man nicht inklusive Politik nennen.

Zwar bedient sich die Regierung in Bezug auf die mittellose Bevölkerung einer inklusiven Rhetorik, doch die in Regierungskreisen vorherrschende Haltung lässt darauf schließen, dass die Armen kaum mehr als ein Ärgernis sind, das anderswohin verlagert werden muss. «Slums» werden in einem Gebiet geräumt, nur um an anderer Stelle wieder aufzutauchen.

In den letzten Jahren hat die Stadt Johannesburg ihre Verantwortung auf private Bauträger übertragen, in der Hoffnung, diese würden sich etwas einfallen lassen, um Wohnraum für die mittellose Bevölkerung zu schaffen. Diese Abwälzung der Verantwortung und die daraus resultierenden Versäumnisse haben jedoch zu einer weiteren Ausgrenzung genau dieser Menschen geführt. Der Kreislauf von Vertreibung und Verdrängung geht weiter.

Die Lehren, die Johannesburg aus der Weltmeisterschaft und den anhaltenden Kämpfen der Innenstadtbewohner*innen zieht, müssen in eine inklusivere und gerechtere Vision für die Stadtentwicklung einfließen. Diese Vision muss das Recht auf sicheren und bezahlbaren Wohnraum als Grundvoraussetzung für die Würde und das Wohlergehen aller Bürger*innen anerkennen. Sie muss sicherstellen, dass die Zukunft der Stadt auf den Grundsätzen von Gerechtigkeit und Gleichheit und nicht auf Ausgrenzung und Ungleichheit beruht.

Das ICRC und die Mittellosen in den Städten stehen vor einem Strukturwandel. Dieser neoliberale Rechtsstaat bringt Demokratie aktuell jedenfalls nicht durch die Erbringung zuverlässiger öffentlicher Dienstleistungen zum Ausdruck. Dazu würden unter anderem Bürgerbeteiligung, partizipative Demokratie, Förderung und Unterstützung einer stärker organisierten Zivilgesellschaft sowie ein Mindestmaß an Transparenz und Rechenschaftspflicht gehören.  Stattdessen konsolidiert der Staat seinen bestehenden Ansatz, der in das Diktat des Marktes eingebettet und vom Alltagsleben der Menschen völlig abgekoppelt ist. Die Regierung kann nicht länger auf diesem Weg bleiben. Wie Assata Shakur es ausdrückt: «Niemand auf der Welt, niemand in der Geschichte, hat jemals seine Freiheit erlangt, indem er an das moralische Empfinden jener Menschen appellierte, die ihn unterdrückten».

Mit der Unterstützung des ICRC werden die Innenstadtbewohner*innen weiterhin für soziale Gerechtigkeit, Würde und das Recht auf einen Platz in der Stadt kämpfen. Sie werden weiterhin Ungerechtigkeit und unwürdige Bedingungen aufdecken und ihre geplanten Ziele vorantreiben und ausweiten. Sie werden weiterhin Solidarität aufbauen und Druck ausüben, indem sie die Stadtverwaltung auffordern, etwas gegen die katastrophale Situation zu unternehmen.


[1] Das Nationale Register für den Bedarf an Wohnraum (National Housing Needs Register, NHNR) ist eine zentrale Datenbank, in der Haushalte ihren Bedarf an einer angemessenen Unterkunft registrieren lassen können. Dafür müssen sie Informationen über ihre aktuellen Lebensbedingungen, die Zusammensetzung ihres Haushalts und die Art des Wohngelds bereitstellen, das sie von der Regierung benötigen. Die Haushalte können diese Informationen auch anpassen, damit die Angaben zu ihrer aktuellen Situation immer aktuell sind.

[2] Die Wirtschafts- und Sozialpolitik Südafrikas diente als Grundlage für das Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramm (Reconstruction and Development Programme, RDP), das unter anderem auf die Bereitstellung von subventioniertem Wohnraum abzielt. Die Gebäude werden im Allgemeinen als RDP-Häuser bezeichnet.

[3] Sowohl Mary als auch Miso (unten) sind Pseudonyme.