In wenigen Tagen beginnt die UN-Klimakonferenz im südafrikanischen Durban. Über 20.000 TeilnehmerInnen aus dem In- und Ausland werden an der Veranstaltung teilnehmen. Die Erwartungen an die Klimakonferenz sind hoch, besonders bei den Menschen im Südlichen Afrika, welche die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensverhältnisse bereits spüren.
Als Experten im «RLS Politischen Café» zu COP 17 waren Makoma Lekalakala von der Umweltorganisation Earthlife Africa (http://www.earthlife.org.za/index.php) und Patrick Bond, Professor an der Universität KwaZulu Natal geladen.
Beide waren sich weitgehend einig, dass Südafrikas Klimapolitik trotz mancher Fortschritte, wie die Förderung der regenerativen Energie und die beabsichtigte Einführung einer CO2 Steuer noch viel zu wünschen übrig lässt.
Vor allem die Energiegroßprojekte, wie den Bau von Kohlekraftwerken und die Absicht bis zu sechs neue Atomkraftwerke zu bauen, kritisierten Lekalakala und Bond scharf. Patrick Bond macht für die verfehlte Energiepolitik, die enge Beziehung zwischen Großindustrie und Politik verantwortlich. „Die Kumpanei zwischen Big Business und Politik reiche bis in die Apartheidzeit zurück.“ Aus dieser Verquickung von Politik und Wirtschaft folge die anhaltende klimaschädliche Förderung der Kohleverstromung und eine übermäßige Belastung der privaten Verbraucher durch rasant steigende Strompreise, da die Großindustrie finanziell entlastet werde, so Bond.
Die Zukunft der Energieversorgung in Südafrika und der Region gehört den regenerativen Energiequellen wie Wasser, Wind und Sonne. Die deutsche Energiepolitik sieht Bond als mögliches Modell auch für das Südliche Afrika.
COSATU, Südafrikas größter Gewerkschaftsdachverband, der mit der ANC-Regierung in einer Allianz verbunden ist, setzt deshalb bei der Erarbeitung eines neuen Energiepolitischen Programms auf eine enge Zusammenarbeit mit deutschen Energieexperten, gab Armin Osmanovic, Büroleiter der RLS am Rande der Veranstaltung bekannt.
Von Durban erwarten sich die TeilnehmerInnen des RLS Politischen Cafés, darunter viele junge StudentInnen, Druck von der Straße auf die Regierungen, damit diese endlich zu einer Übereinkunft, einem neuem Klimarvertrag kommen, der die klimaschädlichen Gase deutlich reduziert.
Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihrer Partner in Durban / COP 17:
28.11.11 – 9.12.11
Climate Refugee Camp
http://www.apeuk.org/climate-refugee-camp/project
2.12.11
«Rights of Nature and Climate Politics»
Pablo Solón, Bolivian Ambassador to the UN
University of Kwazulu Natal, Durban
3. 12.11
World of Work Pavillion
The International Trade Union Confederation, in cooperation with its South African affiliates COSATU, FEDUSA, NACTU and CONSAWU, is organising a series of events, meetings and workshops and discussions at COP17
4.12.11
International Climate Jobs conference
http://www.c17.org.za/BookingRetrieve.aspx?ID=13512
Weitere Informationen:
International
Southern Africa
- Civil Society Committee for COP 17
- Center of Civil Society / University of KwaZulu Natal
- Durban Climate Justice
- UNICEF – South Africa’s Youth on Climate change
- IRIN – Gathering Storm – Lesotho
- IRIN – Gathering Storm – Mozambique
Alle Aktivitäten der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Rahmen von COP 17 in Durban